Zurück zum Hauptmenü
The Keyword Deutschland

„KI ist ein volkswirtschaftlicher Segen“

Antonio Krueger

Prof. Dr. Antonio Krüger ist CEO und wissenschaftlicher Direktor des DFKI, wo er zudem den Forschungsbereich „Kognitive Assistenzsysteme“ leitet. Seit 2009 lehrt der Informatikprofessor an der Universität des Saarlandes.

Portraitfoto von Prof. Dr. Antonio Krüger

Im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken arbeiten Wissenschaftler*innen insbesondere am Transfer von der Grundlagenforschung hin zu KI‑Anwendungen in Wirtschaft und Gesellschaft.

Bevor eine konkrete Anwendung entsteht (hier: eine Virtual-Reality-Brille) …

… sind viele Experimente und Vorarbeiten nötig.

Prof. Antonio Krüger beschäftigt sich bereits seit seinem Studium mit KI. Heute leitet er das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz.

Prof. Antonio Krüger vor rundem Fenster

Wie kann das in deutschen Unternehmen konkret aussehen?

KI bietet die Chance, fast alle Produkte digital aufzuwerten, etwa im Maschinenbau. Ein digitaler Assistent könnte bei der Konfiguration bestimmter Maschinen helfen und so Vertriebsmitarbeiter unterstützen. Es sind aber auch KIs denkbar, dank derer sich eine Produktionsmaschine selbst auf einen bestimmten Anwendungszweck umstellt und so Umrüstzeit spart. Die Wartung von Maschinen wiederum lässt sich mithilfe von KI komplett aus der Ferne erledigen. In all diesen Fällen werden Menschen produktiver arbeiten können. Das erwarte ich auch im Gesundheitssektor.

Inwiefern?

Mit der richtigen KI als Werkzeug können Ärztinnen und Ärzte mit wenig Erfahrung auf dem Niveau erfahrener Spezialisten arbeiten. Auf mittlere Sicht kann KI das strapazierte Gesundheitssystem entlasten und die Rolle der Hausärzte aufwerten: Sie können dann Aufgaben übernehmen, die bislang Fachärzten vorbehalten sind, etwa spezielle Ultraschalluntersuchungen.

Welche Verantwortung sehen Sie bei sich und anderen, wenn es um die Entwicklung solcher KI‑Anwendungen geht?

Alle, die sich mit KI-Systemen beschäftigen, haben eine sehr große Verantwortung, das sorgfältig zu tun. Am DFKI gibt es eine Ethikkommission, die unsere Forschung beobachtet und selbst zur Ethik in der KI forscht. Der Umgang mit KI erfordert immer wieder neue Diskussionen und risikobasierte staatliche Regulierung, unter anderem in Bereichen wie Straßenverkehr oder Medizin.

Am DFKI wird buchstäblich an KI geschraubt – etwa an Roboter-Anwendungen.

Werkstatt DFKI