Google Zukunftswerkstatt und Fraunhofer IAIS bringen Künstliche Intelligenz in die Ausbildung
Künstliche Intelligenz (KI) ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Jedes Mal, wenn wir zum Beispiel unser Navigationsgerät nach dem optimalen Weg fragen, unseren Social Media-Feed ansehen oder einfach nur unserem Smartphone per Sprachbefehl etwas mitteilen, hilft uns KI dabei, genau die Ergebnisse zu bekommen, die wir suchen.
Die Bereiche, in denen KI Einsatz findet, sind aber nicht nur auf Freizeitaktivitäten beschränkt. Vor allem soll uns diese Technik auch bei der Arbeit unterstützen und Menschen helfen, ihre Aufgaben einfacher und präziser zu erledigen. Das hat auch die Wirtschaft erkannt und sucht mittlerweile händeringend nach Fachkräften mit KI-Kenntnissen. Insgesamt hält mehr als zwei Drittel der deutschen Unternehmen KI für die wichtigste Zukunftstechnologie.1 Jedoch mangelt es in vielen Fällen an qualifizierten Fachkräften – insbesondere bei KMUs: Seit dem Start von Covid-19 in 2020 hat die Hälfte der mittelständigen Unternehmen ihre Weiterbildungsmaßnahmen eingestellt, weil es in vielen Unternehmen an Geld, Zeit und Planungssicherheit mangelt und kurzfristige Existenzsicherung Vorrang hat.2 Außerdem geben 49 Prozent der Unternehmen, die sich aktuell nicht mit dem Thema KI beschäftigen, an, dass Ihnen das geeignete Personal fehlt.3 Die Lösung liegt auf der Hand: Deutschland braucht mehr KI-Expertinnen und -Experten.
Programmieren nahbar machen
Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS (IAIS) startet die Google Zukunftswerkstatt nun ein mehrteiliges Trainingsprogramm für Berufsschüler:innen, deren Lehrer:innen und Ausbilder:innen aller Berufszweige, um sie fit für die Zukunftstechnologie KI zu machen. Die kostenlosen Kurse können von Bildungseinrichtungen, wie Berufsschulen, auf der Projekt-Website des Fraunhofer IAIS angefragt werden.
„Mit dem neuen Lernangebot “Künstliche Intelligenz in der Berufsausbildung” wird ein wichtiger Beitrag für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Beruflichen Bildung geleistet”, sagt Projektschirmherrin Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. „Der Förderung der digitalen Schlüsselkompetenzen, auch im Bereich der KI-Technologie, kommt im Hinblick auf die beruflichen Chancen junger Menschen aber auch der Fachkräftesicherung eine besondere Bedeutung zu. Dabei wird das neue Lernangebot helfen, die spannenden Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern.”
In den insgesamt drei Modulen lernen die Teilnehmenden die Grundlagen des Themas KI mithilfe der vom Fraunhofer IAIS entwickelten Programmierplattform „Open Roberta“. Dabei lernen sie, kleine Programme zu schreiben, welche Denkweisen hinter Informationstechnologien stecken und was Künstliche Intelligenz alles kann. Die angebotenen Trainings bieten einen allgemeinen Einstieg in das Programmieren, Computational Thinking sowie Grundlagen für das Verständnis von Künstlicher Intelligenz. So sollen Azubis, aber auch deren Lehrkräfte und Ausbilder:innen sich für die aktuellen Herausforderungen ihrer Branchen wappnen.
KI ist die Zukunft für viele Berufsfelder
Viele Berufsfelder scheinen per se prädestiniert für den Einsatz von KI, so beispielsweise der Handel. Hier kann durch Künstliche Intelligenz u.a. die Lagerhaltung optimiert werden. In anderen Bereichen, wie im Handwerk, scheint es zunächst etwas schwerer, sich passende Einsatzmöglichkeiten vorzustellen. Dabei gibt es für jede Branche und jeden Fachbereich zahlreiche Möglichkeiten, Aufgaben und Abläufe durch KI zu optimieren. So erlernen Zahntechniker:innen die Grundlagen rund um den Einsatz von Bilderkennungsalgorithmen und können diese später bei der Erstellung von Gutachten und Diagnosen nutzen. Kfz-Mechatroniker:innen hingegen können lernen, mithilfe von KI defekte Teile automatisch per Kamera zu entdecken. Moderne Technologien wie KI sind damit für Unternehmen zahlreicher Branchen eine Chance, schon jetzt in die eigene Zukunft zu investieren und sich vor allem für Nachwuchskräfte als attraktiven und zukunftsfähigen Arbeitgeber zu präsentieren.
Gemeinsam Nachwuchskräfte stärken
Die Zusammenarbeit mit Fraunhofer IAIS startete bereits 2014: Seither unterstützen Google.org und die Google Zukunftswerkstatt kontinuierlich die Weiterentwicklung von Open Roberta für den Einsatz in der Lehrlingsausbildung. Heute verwenden bereits mehr als fünf Millionen Nutzer:innen in über 120 Ländern die Plattform, um IT-Kenntnisse zu erlernen und zu vertiefen. Ziel ist es, deutsche Mittelständler:innen beim Aufbau von KI-Kompetenzen ihrer Mitarbeiter:innen zu unterstützen und ihnen zu helfen, den Fachkräftemangel mit Nachwuchskräften aus den eigenen Reihen zu adressieren.
Wir hoffen, mit der neuen Zusammenarbeit von Google Zukunftswerkstatt und Fraunhofer IAIS zahlreiche Auszubildende, Ausbilder:innen und Lehrkräfte für das Thema KI begeistern und so langfristig Arbeitsabläufe und Prozesse optimieren zu können.