Menschen helfen, Manipulationen im Netz zu erkennen
Gemeinsam gegen Desinformationen im Internet: Im Sommer haben Google, Jigsaw und Moonshot zusammen mit Expert:innen von sechs Partnerorganisationen eine Online-Informationskampagne in Deutschland entwickelt und umgesetzt. Ziel der Kampagne war es, die Öffentlichkeit über Manipulationstechniken aufzuklären, die häufig zur Verbreitung von Desinformationen verwendet werden. Die Ergebnisse der Kampagne sind sehr vielversprechend.
Insbesondere in Zeiten von Konflikten und zunehmender Polarisierung werden täglich falsche und manipulative Informationen im Internet verbreitet. Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben Google und Jigsaw gemeinsam mit den Partnerorganisationen Moonshot, Correctiv, der Amadeu Antonio Stiftung, Das NETTZ, klicksafe, Neue deutsche Medienmacher*innen und der Alfred Landecker Stiftung im Juni und Juli dieses Jahres eine gezielte Online-Informationskampagne in Deutschland durchgeführt. Das gemeinsame Ziel: Die Öffentlichkeit in Deutschland über Manipulationstechniken aufklären, die häufig zur Verbreitung von Desinformationen eingesetzt werden, und die allgemeine Resilienz gegen Manipulationsversuche im Netz stärken.
Für die Kampagne haben wir zusammen mit unseren Partner:innen drei kurze Videos produziert, um drei häufig verwendete Manipulationstechniken im Netz zu erklären. Hierbei handelt es sich um die Techniken Dekontextualisierung, „Panikmache” und „Whataboutism". In den Videos, die mindestens sechs Wochen lang als Anzeigen auf YouTube, Facebook und Instagram liefen, wurden die Zuschauer:innen mit dem Slogan „Lass Dich nicht manipulieren" dazu aufgerufen, sich gegen Manipulationsversuche im Netz zu wehren.
Mehr Bewusstsein für Manipulationstechniken im Netz
Nun liegen die Ergebnisse der Kampagne vor. Sie zeigen, dass sowohl der für die Videos verwendete Prebunking-Ansatz als auch die Kampagne insgesamt effektiv dazu beitragen, die Öffentlichkeit aufzuklären und sie besser gegen Manipulationen im Netz zu wappnen.
Insgesamt haben wir mit unserer Initiative im Sommer 21,9 Millionen Nutzer:innen auf YouTube und somit 58 Prozent der 18- bis 54-jährigen Bevölkerung in Deutschland erreicht. Auf Facebook und Instagram waren es 20,6 Millionen Nutzer:innen (54 Prozent). Neben der großen Reichweite war für uns besonders wichtig, dass die Nutzer:innen durch die Videos besser in der Lage waren, Manipulationen zu erkennen. Und das hat funktioniert: Von jenen Menschen, die sich mindestens eines der einminütigen Videos angeschaut hatten, waren danach 5,4 Prozent mehr in der Lage, die Manipulationstechnik zu erkennen, als Personen, die sich die Videos nicht angeschaut hatten. Das entspricht hochgerechnet mindestens 1,1 Millionen Menschen in Deutschland.
Große Reichweite, großer Effekt, vielversprechender Ansatz
Im Vergleich mit vorherigen Kampagnen war die deutsche Initiative unsere bisher effektivste Prebunking-Kampagne. Bei allen drei Techniken – Panikmache, Dekontextualisierung und Whataboutism – und bei allen Beispielen, die wir für die Darstellung dieser Techniken verwendet haben, waren die Zuschauer:innen der Prebunking-Videos durchweg besser in der Lage, diese gängigen Arten der Manipulation in sozialen Netzwerken zu erkennen. Das lässt darauf schließen, dass das Publikum insgesamt deutlich widerstandsfähiger gegenüber Manipulationstechniken im Netz gemacht werden konnte. Und dass Prebunking als skalierbarer Ansatz zur Bekämpfung von Desinformation sehr vielversprechend ist.
Die Ergebnisse werden nun mit Partner:innen und anderen Institutionen geteilt, um vergleichbare Ansätze zu unterstützen und so Internetnutzer:innen in Deutschland und darüber hinaus zu helfen, sich proaktiv gegen Manipulationen im Netz zu wappnen.