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#MeetAGoogler in Hamburg: Emoji-Experte Mark Davis über unser Leben mit den digitalen Bildchen



Emojis begleiten uns jeden Tag, und eine digitale Unterhaltung ohne sie können wir uns heute kaum noch vorstellen. Im Rahmen von #MeetAGoogler tauchten wir am 12. April gemeinsam mit Emoji-Experte Mark Davis und unseren Gästen in die bunte Welt der kleinen Bilder ein.

Der Software-Ingenieur und Mitgründer von Unicode eröffnete das Event mit kurzen Einblicken in seinen persönlichen und familiären Lebenslauf. Seit 2006 ist Mark als „Lead Internationalization Architect“ bei Google in Zürich tätig und nicht nur dort als „Herr der Emojis“ bekannt. Vor über 20 Jahren entwickelte er mit seinem Team bei Unicode die ersten Bildzeichen und entscheidet heute im Unicode-Konsortium einmal im Jahr, welche neuen Emojis eingeführt werden. Das Konsortium nimmt Vorschläge von jedem an, der eine Idee für ein neues Motiv hat. Dieses muss verschiedene Bewertungskriterien erfüllen: Beispielsweise ist die zu erwartende Beliebtheit und somit der voraussichtliche Nutzungsgrad von großer Bedeutung. Ebenso spielt es eine Rolle, wie sehr das vorgeschlagene Bildzeichen einem bereits bestehenden Emoji ähnelt.

Falls ihr selbst eine Idee für ein neues Emoji habt, könnt ihr euren Vorschlag in Form eines Antrags an das Unicode-Konsortium schicken. Jedes Jahr im April prüft das Emoji-Unterkomitee sämtliche Anträge und gibt die Bildmotive, die die wichtigsten Kriterien erfüllen, weiter an das sogenannte UTC-Komitee. Nach weiteren Prüfungen entscheidet dieses, welche Emoji-Vorschläge letztendlich akzeptiert werden. Im Februar des Folgejahres fällt dann der Startschuss für die neuen Bildchen und ihr könnt sie auf eurem Smartphone nutzen.

Weitere Informationen rund um das Antragsverfahren bei Unicode findet ihr unter: http://unicode.org/emoji/selection.html.

Porträtfoto von Mark Davis

Mark Davis bei #MeetAGoogler in Hamburg

Heute gibt es insgesamt mehr als 2.600 Emojis, und jedes Jahr kommen ca. 60 neue hinzu. Laut Mark ist die Beliebtheit der einzelnen Motive von Land zu Land verschieden. So sind in Deutschland beispielsweise der „Daumen hoch“, der nachdenkliche Smiley sowie der Affe mit zugehaltenen Augen aus der bekannten „See no evil! Hear no evil! Speak no evil!“-Reihe im Vergleich zu anderen Ländern besonders beliebt. Letzterer wird gerne gepostet, wenn man sich für etwas schämt. Weltweit steht der vor Freude weinende Smiley auf Platz eins der beliebtesten Unicode-Charaktere.

Besonders beliebt und viele Vorschläge gibt es, so Mark, vor allem bei den Tier-Emojis. So hat es auch in diesem Jahr wieder ein Tier auf die Liste der neuen Bildzeichen geschafft, und ihr könnt euch auf das Känguru-Emoji freuen.

Als Smileys, Gesichter, Gegenstände, Tiere und mehr ergänzen die kleinen digitalen Symbole unsere Unterhaltungen. Mit ihnen können wir Mimik, Gestik und Tonfall ausdrücken. Könnten sie daher möglicherweise zu einer „universellen Weltsprache werden“? Mark sagt: „Ich sehe keine Möglichkeit für Emojis, eine neue ‘Weltsprache’ zu werden. Die Sprache der Emojis verfügt nicht über die Reichhaltigkeit, wie sie eine menschliche Sprache hat. Die Bildzeichen fügen unserer technischen Kommunikation zwar Emotionen hinzu, und mit ihnen können wir u. a. Skepsis, Angst, Spaß, Freude oder vieles anderes ausdrücken. Eine Vergangenheitsform erfüllt sie aber beispielsweise nicht.“

Im Anschluss an den Vortrag tauschten sich der US-Amerikaner und die Gäste bei Drinks und Snacks über ihren täglichen Umgang mit Emojis sowie persönliche Lieblingsmotive aus.

Welches Lieblingsmotiv Mark selbst hat? Das Smiley-Emoji mit hochgezogener Augenbraue!