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Prebunking: Desinformation bekämpfen, bevor sie verbreitet wird

Illustration, vier Personen sitzen mit Computern an drei Tischen

Als Teil der Maßnahmen von Google und YouTube, im Vorfeld der Europawahlen gezielten, irreführenden Inhalten im Netz zu begegnen, werden Google und dessen Tochter Jigsaw unterstützt durch die Agentur Moonshot mit Partnern in den kommenden Wochen in Deutschland und anderen europäischen Ländern eine Videokampagne nach der „Prebunking“-Methode starten. Damit soll die Bevölkerung für gängige Manipulationstechniken im Netz sensibilisiert werden.

Die Videos mit dem Claim „Lass Dich nicht manipulieren“ werden im Mai und Juni fünf Wochen lang auf YouTube, Instagram und Facebook gezeigt. Die Initiative wird gemeinsam mit lokalen Experten und Partnern wie Alfred Landecker Stiftung, Amadeu Antonio Stiftung, Das NETTZ, klicksafe, German Dream und Neue Deutsche Medienmacher:innen durchgeführt. Die Kampagne wird auch auf Programme von Partnern sowie Produkte von Google und YouTube hinweisen, die Menschen dabei helfen, Online-Inhalte zu überprüfen. Dazu gehören Faktencheck-Funktionen in der Suche wie Über dieses Ergebnis sowie YouTubes Hit Pause Programm zu Medienkompetenz.

„Prebunking“ ist eine Kommunikationstechnik, die dem Publikum hilft, Desinformation zu erkennen und abzuwehren. Dies trägt dazu bei, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft gegenüber Falschinformationen zu stärken. Die Kampagne besteht aus kurzen animierten Videos, die drei häufige Techniken der Manipulation beschreiben: Dekontextualisierung, Rufschädigung sowie die „Sündenbock-Methode“. Diese Techniken wurden in einer von Moonshot durchgeführten Studie identifiziert, die sich mit aufkommenden Desinformations-Narrativtrends und -taktiken im Vorfeld der EU-Wahlen befasste. Die Videos werden als Social-Media-Anzeigen in Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien und Polen geschaltet. Die Videos werden außerdem in alle EU-Sprachen sowie Arabisch, Russisch und Türkisch übersetzt und verfügbar sein.

Eine ähnliche Kampagne erreichte im Sommer 2023 die Hälfte des Online-Publikums und über 42 Millionen Aufrufe auf allen Plattformen. Von jenen Menschen, die mindestens eines der Videos gesehen hatten, waren danach über fünf Prozent mehr in der Lage, die betreffende Manipulationstechnik zu erkennen. Das entspricht hochgerechnet mindestens 1,1 Millionen Menschen (Blogpost). Mit ähnlichem Erfolg wurden Videos auf Basis des „Prebunking-Konzepts“ vorher unter anderem auch in Polen, Tschechien und Indonesien gezeigt.

Was ist „Prebunking“?

Prebunking“ ist eine wissenschaftlich erforschte Kommunikationstechnik, die Nutzer*innen dabei hilft, künftige Versuche, sie mit falschen Informationen zu manipulieren, zu erkennen und abzuwehren. Dies trägt dazu bei, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft insgesamt gegen Desinformation zu erhöhen. Google und Jigsaw haben erfolgreich „Prebunking“-Kampagnen eingesetzt, in denen kurze Videos als Werbung auf sozialen Plattformen abgespielt wurden. In diesem Jahr werden die Videos in Deutschland fünf Wochen lang als Werbung auf YouTube, Instagram und Facebook gezeigt. Die Methodik zum Anzeigen von Prebunking-Videos basiert auf Forschung von Jigsaw in Zusammenarbeit mit den Universitäten von Cambridge und Bristol.

Über die drei Manipulationstechniken

Dekontextualisierung: Eine Technik, bei der Texte oder Bilder absichtlich in einem anderen Zusammenhang oder unvollständig gezeigt werden.

Sündenbock-Methode: Eine Technik, die Einzelpersonen, Gruppen oder Organisationen herausgreift und ihnen die Schuld für gesellschaftliche Probleme oder bestimmte Probleme zuschiebt.

Rufschädigung: Falsche Aussagen über eine Person, Gruppe oder Institution, um deren Reputation zu schaden.

Was ist Jigsaw?

Jigsaw ist ein Team bei Google, das Bedrohungen für offene Gesellschaften untersucht und Technologien entwickelt, die zu skalierbaren Lösungen inspirieren. Durch die Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftler:innen und Institutionen untersucht das Team Herausforderungen im Zusammenhang mit Technologie – von Zensur und toxischen Inhalten bis hin zu Desinformationen und gewalttätigem Extremismus. Dabei sollen skalierbare, langfristige Lösungen entwickelt werden, die dazu beitragen, dass Menschen online sicherer sind.