Falschinformationen bekämpfen, bevor sie verbreitet werden
Jeden Tag nutzen Millionen von Menschen in Deutschland das Internet, um nach aktuellen Nachrichten und Themen zu suchen oder in Kontakt zu bleiben. Von Corona und Klimawandel zu Tagespolitik, Migration oder dem Krieg in der Ukraine: Manche Themen polarisieren mehr als andere. Immer häufiger werden dabei unbewusst oder gezielt Falschinformationen verbreitet. Solche falschen Informationen haben das Potenzial, Menschen und die öffentliche Meinung zu manipulieren und so ganze Gesellschaften zu destabilisieren. Bei Google gehen wir gegen Falschinformationen unter anderem vor, indem wir unsere Richtlinien immer wieder anpassen, um auf neue Gefahren zu reagieren, und sie konsequent umzusetzen. Darüber hinaus unterstützen wir seit vielen Jahren Organisationen weltweit und in Deutschland, die sich entschieden für den Kampf gegen Desinformation einsetzen.
Falschinformationen haben aber eine Achillesverse: Sie bedienen sich häufig gleicher Manipulationstechniken oder Narrative. Damit bietet sich eine Chance, proaktiv gegen Falschinformationen vorzugehen, bevor sie sich verbreiten. Genau diesen Ansatz verfolgt das sogenannte „Prebunking“, den wir im Rahmen einer neuen Video-Kampagne nutzen, um Menschen auf online häufig genutzte Manipulationstechniken aufmerksam zu machen. Die Kampagne geht heute, wie im Februar angekündigt, offiziell in Deutschland an den Start. Sie wird getragen von der Google-Tochter Jigsaw, der Agentur Moonshot und sechs Partnerorganisationen aus der deutschen Zivilgesellschaft: Correctiv, Amadeu Antonio Stiftung, Das NETTZ, klicksafe, Neue deutsche Medienmacher*innen und die Alfred Landecker Stiftung. Für die Entwicklung der Kampagne haben wir mit weiteren lokalen Expert:innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammengearbeitet.
Was ist „Prebunking“?
„Prebunking“ ist eine wissenschaftlich erforschte Kommunikationstechnik, die Menschen dabei hilft, künftige Versuche, sie mit falschen Informationen zu manipulieren zu erkennen und diese zurückzuweisen. Dies trägt dazu bei, die Resilienz der Gesellschaft gegen Falschinformationen und entsprechende Manipulationstechniken und Narrative zu erhöhen.
„Prebunking“ erfolgt üblicherweise durch kurze Videos, die sich mit einer gängigen Manipulationstechnik der Desinformation befassen, wie beispielsweise Panikmache. Die Methodik zum Ausspielen von Prebunking-Videos als Werbung auf sozialen Plattformen basiert auf Erkenntnissen aus früheren Kampagnen sowie auf der Forschung von Jigsaw in Zusammenarbeit mit den Universitäten von Cambridge und Bristol.
Ein lokaler Ansatz
In Deutschland konzentrieren sich die Videos auf hierzulande weit verbreitete Manipulationstechniken. Dazu gehört unter anderem die Methode der bewussten Dekontextualisierung, also aus dem Kontext gerissener Videos oder Fotos, um so falsche Narrative zu verbreiten.
Die Videos werden als Pre-Roll oder in anderen Anzeigenformaten ab heute für mehrere Wochen auf YouTube, Facebook und Instagram ausgespielt werden.
Nach einem erfolgreichen Piloten in Polen, Tschechien und der Slowakei ist Deutschland weltweit die zweite Region, in der Jigsaw eine entsprechende Kampagne startet. Wie auch in Zentral- und Osteuropa, wurde die Kampagne in enger Zusammenarbeit mit lokalen Expert:innen erarbeitet.
Wir freuen uns sehr über den bisherigen Zuspruch aus der deutschen Zivilgesellschaft, bedanken uns bei den beteiligten Partnerorganisationen für die kontinuierliche Unterstützung und hoffen, mit der Kampagne einen weiteren Beitrag gegen Falschinformationen im Internet leisten zu können.
Mehr Informationen zur Kampagne findet ihr hier.