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Künstliche Intelligenz

Hochwasservorhersage: So möchten wir mehr Menschen schützen

Dieses Foto zeigt eine Person, die Googles Hochwasservorhersagedienst FloodHub auf einem Smartphone nutzt.

Naturkatastrophen nehmen aufgrund des Klimawandels an Häufigkeit und Intensität zu. Hochwasser gehören zu den größten klimabedingten Risiken für die Sicherheit und den Lebensraum der Menschen. Schätzungen zufolge sind jedes Jahr weltweit mehr als 250 Millionen Menschen von Überschwemmungen betroffen, die wirtschaftliche Schäden in Höhe von rund 10 Milliarden US-Dollar verursachen.

Wir setzen schon seit einiger Zeit Künstliche Intelligenz (KI) zur Bewältigung der Klimakrise ein, um gefährdeten Bevölkerungsgruppen dabei zu helfen, sich zu schützen und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Vor diesem Hintergrund erweitern wir ab heute unseren Hochwasservorhersage-Dienst auf 80 Länder – darunter auch Deutschland. Insgesamt fügen wir 60 neue Länder in Afrika, dem asiatisch-pazifischen Raum, Europa sowie Süd- und Mittelamerika hinzu. Unsere Plattform FloodHub, die Vorhersagen für Hochwasser an Flüssen anzeigt, wann und wo sie potenziell auftreten werden – zeigt dies nun in Gebieten mit einer Gesamtbevölkerung von 460 Millionen Menschen weltweit an.

Regierungen, Hilfsorganisationen und Bürger:innen in diesen Regionen können nun bis zu sieben Tage im Voraus auf wichtige Informationen zugreifen (im letzten Jahr lag der Vorlauf noch bei 48 Stunden), um sich auf ein mögliches Hochwasser vorzubereiten und Vorkehrungen zu treffen.

FloodHubs KI nutzt verschiedene öffentlich zugängliche Datenquellen wie Wettervorhersagen und Satellitenbilder. Die Technologie kombiniert dann zwei Modelle: das hydrologische Modell, das die in einem Fluss fließende Wassermenge vorhersagt, und das Hochwassermodell, das vorhersagt, welche Gebiete betroffen sein werden und wie hoch das Wasser sein wird.

Wir arbeiten außerdem daran, akute Hochwasservorhersage-Warnungen in der Google Suche und Google Maps weiter auszubauen – mit dem Ziel, Nutzer:innen unserer Produkte diese Informationen dann zur Verfügung zu stellen, wenn sie sie am dringendsten benötigen.

Helfen, sich auf Hochwasser vorzubereiten – dank KI

2018 haben wir unseren Hochwasservorhersage-Dienst für Indien gestartet und im Anschluss für Bangladesch verfügbar gemacht, um die katastrophalen Schäden der jährlichen Hochwasser zu bekämpfen. Dank unserer Fortschritte im Bereich der KI und des maschinellen Lernens konnten wir unsere Vorhersagemodelle 2022 auf 18 weitere Länder ausdehnen – was uns die heutige globale Erweiterung ermöglicht hat.

FloodHub ist Teil unseres Crisis Response-Programms, mit dem wir Menschen Zugang zu vertrauenswürdigen Informationen und Ressourcen in Krisensituationen geben möchten – dazu gehören neben Hochwassern auch Waldbrände und Erdbeben. Seit mehr als einem Jahrzehnt arbeiten wir mit Einsatzkräften an vorderster Front zusammen, um Technologien und Programme zu entwickeln, die dazu beitragen, Menschen zu schützen, zu informieren und aus der Gefahrenzone zu bringen.

Um Bevölkerungsgruppen zu unterstützen, die von Hochwassern bedroht sind, aber keinen direkten Zugang zu Warnmeldungen haben, arbeitet Google.org außerdem mit Organisationen wie der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, der Indian Red Cross Society (IRCS) und dem Inclusion Economics-Team der Yale-Universität zusammen. Gemeinsam bauen wir dort Offline-Warnnetzwerke aus ausgebildeten, engagierten und vertrauenswürdigen Freiwilligen auf, welche die Reichweite der FloodHub-Warnungen erhöhen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Teams an der Yale University sowie der NGO Yuganter ergab, dass Gemeinden mit lokalen Freiwilligen mit 50 % höherer Wahrscheinlichkeit Warnungen erhalten, bevor Hochwasser ihr Gebiet erreicht – ein Faktor, der über Leben und Tod entscheiden kann.

Während wir unsere weltweiten KI-basierten Modelle für die Hochwasservorhersage weiter verbessern, werden wir gefährdete Bevölkerungsgruppen weiterhin mit Technologie unterstützen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.