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Aus der Wüste ins Internet: die Schriftrollen vom Toten Meer jetzt online

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24 Jahrhunderte sowie die Arbeit von Archäologen, Gelehrten und Historikern und die Entstehung des Internets waren nötig, um die Schriftrollen vom Toten Meer für jedermann auf der Welt zugänglich zu machen. Heute beginnt das neue Jahr gemäß des hebräischen Kalenders, und wir feiern den Start von Dead Sea Scrolls Online. Das Projekt des Israel-Museums in (Jerusalem) wurde mit Hilfe von Google-Technologie realisiert, und wir möchten es euch vorstellen.

Verfasst wurden die Schriftrollen vom Toten Meer zwischen dem dritten und ersten Jahrhundert vor Christus. Unter ihnen befinden sich die ältesten erhaltenen biblischen Handschriften, von denen wir wissen. Im Jahre 68 vor Christus wurden sie in elf Höhlen in der Wüste von Judäa an der Küste des Toten Meeres versteckt, um sie vor den heranrückenden Armeen Roms zu schützen. Erst 1947 wurden sie wieder entdeckt. Ein beduinischer Schafhirte warf einen Stein in eine der Höhlen
und bemerkte, dass sich dort drin etwas befinden musste. Seit 1965 werden die Schriftrollen im Shrine of the Book im Israel-Museum in Jerusalem ausgestellt. Unter anderem bieten die Schriftrollen historische Einblicke in das Leben und die Religion des antiken Jerusalem, einschließlich der Geburt des Christentums.

Fünf der Schriftrollen vom Toten Meer sind nun digitalisiert. Jedermann auf der Welt kann sie interaktiv anschauen und studieren. Die von Ardon Bar-Hama hochauflösend aufgenommenen Fotos haben mit bis zu 1.200 Megapixel eine fast 200-mal so hohe Auflösung wie durchschnittliche Digitalkameras für den Privatgebrauch. Damit sind selbst kleinste Details des Pergaments zu erkennen. Der Zoom in die Tempelrolle vermittelt sogar einen Eindruck von der Tierhaut, auf die der Text geschrieben ist. Sie ist nur einen Zehntel Millimeter dick.

Ein Bild zeigt Schriftstücke, die teilweise zerstört sind.

Ihr könnt zum Beispiel nach Kapitel und Vers in der großen Jesajarolle blättern. Das ist die bekannteste der Schriftrollen. Ihr Text ist auch in den meisten Bibel daheim zu finden. Mit einem Klick auf den hebräischen Text könnt ihr zudem eine englische Übersetzung abrufen. Und wenn ihr mögt, könnt ihr während eures Aufenthalts Kommentare für andere hinterlassen.

Ein Screenshot zeigt ein altes Schriftstück mit einem Hinweis-Fenster.

Natürlich könnt ihr den Text der Schriftrollen auch per Websuche entdecken. Wenn ihr nach Formulierungen aus den Schriftrollen sucht, kann in den Suchergebnissen ein Link zu diesem Text angezeigt werden, der per Viewer für die Schriftrollen auch auf der Dead Sea Scrolls Collections-Website einsehbar ist. Wenn ihr zum Beispiel nach folgendem Text sucht: [Dead Sea Scrolls "In the day of thy planting thou didst make it to grow"], erscheint ein Link auf Kapitel 17, Vers 11 innerhalb der Jesajarolle.

Die Partnerschaft mit dem Israel-Museum in Jerusalem ist Teil unserer umfassenden Bemühungen, wichtige kulturelle und historische Sammlungen online verfügbar zu machen. Und wir freuen uns sehr, mit dem Hosting auf Google Storage und unsere App Engine zu diesem Projekt beizutragen. Außerdem haben wir bei der Gestaltung der Web-Schnittstelle geholfen und den Text durchsuchbar und für alle Welt zugänglich gemacht.

In der Vergangenheit waren wir schon an ähnlichen Projekten beteiligt. So haben wir die Yad Vashem Holocaust-Fotosammlung und Sammlungen des Prado-Museums in Madrid aufgebaut.

Wir hoffen, dass Ihr Spaß daran habt, die Sammlung der Schriftrollen vom Toten Meer oder eines dieser weiteren Projekte online anzuschauen und damit Geschichte quasi zum Anfassen zu erleben.