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Project Air View – Hyperlokale Daten zur Luftqualität in Hamburg

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Das CityScienceLab der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und Google Deutschland haben heute die Ergebnisse des gemeinsamen Forschungsprojektes Air View vorgestellt. Sie basieren auf den Messungen eines mit einem mobilen Sensorennetzwerk der Climate Tech Firma Aclima ausgestatteten Elektroautos, das zwischen September 2021 und Dezember 2022 die öffentlichen Straßen der Innenstadt befahren und die Luftqualität gemessen hat. Die daraus resultierenden Daten sind ab sofort über die Plattformen Hamburg Open Science und die Datenkarten über Googles Environmental Insights Explorer (EIE) einsehbar. Mit deren Hilfe kann die Konzentration von sechs Luftschadstoffen „hyperlokal“, also bereits für Straßenabschnitte von rund 50 Metern Länge, analysiert werden.

Daten für sechs verschiedene Luftschadstoffe

Hamburg ist die erste deutsche Stadt, in der ein von Google und Aclima entwickeltes Project Air View-Auto die Luftqualität und Treibhausgase erfasst hat. Jeder veröffentlichte Straßenabschnitt wurde im Mittel mindestens zehnmal befahren. Dabei wurde durch das Fahrzeug im Sekundentakt die jeweilige Konzentration der Schadstoffe Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2), Kohlenstoffmonoxid (CO), Kohlenstoffdioxid (CO2), Ozon (O3) sowie Feinstaub gemessen. Insgesamt entstanden so 23 Millionen Datenpunkte von über 2 Millionen Mess-Standorten. Diese stehen ab sofort für Forschung, Politik und Zivilgesellschaft kostenlos zur Verfügung.

In dem YouTube Video erklären verschiedene Vertreter:innen das Project Air View
10:25

Unterschied zur stationären Messung der Luftqualität

Anders als die gängige Erfassung der Luftqualität durch stationäre Sensoren bieten die aus einer Befahrung gewonnenen Project Air View-Daten die Möglichkeit, diese auch für kleinste, städtische Räume auszuwerten und mit Demographie-, Sozial- oder Flächendaten zu verknüpfen. Zusätzlich unterstützen die von den Autos (mithilfe der Street View-Technologie) aufgenommenen Bilder dabei, Orte mit besonders hohen oder niedrigen Werten besser zu verstehen und mit entsprechenden Planungsmaßnahmen zu reagieren. Inhaltlich begleitet wurde das Projekt in Hamburg durch die Lohmeyer GmbH.

Ausschnitt aus Hamburger Stadtkarte mit Project Air View-Daten, gelbe und grüne Straßen zeigen die jeweilige Luftqualität an

Ausschnitt aus Hamburger Stadtkarte mit Project Air View-Daten

Statement Prof. Dr. Gesa Ziemer / HafenCity Universität Hamburg (HCU): „Wir sind dank Project Air View nun erstmals in der Lage, hyperlokale Luftqualitätsdaten mit weiteren urbanen Daten zu verknüpfen. Der Umfang der Daten ist zudem höher, weil für ein engmaschiges Straßennetz im ausgewählten Stadtgebiet zahlreiche Messpunkte vorhanden sind. Damit können wir Luftqualität in mehr Entscheidungen der Stadt- und Verkehrsplanung einfließen lassen. Vor allem in kleinräumig urbanen Szenarien, zum Beispiel bei der Standortwahl für einen neuen Spielplatz.“

Statement Dr. Anjes Tjarks / Senator für Verkehr und Mobilitätswende in Hamburg: „Luftqualität ist, ähnlich wie Wasserqualität, ein wichtiges Thema für Gesundheit und Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger in Hamburg. Daher unterstützen wir das Project Air View und freuen uns, dass die erhobenen Luftdaten für Forschungs- und Planungszwecke öffentlich zugänglich gemacht werden.“

Weitere Nutzung der Daten durch HCU und Stadt

Das Project Air View ist als Forschungsprojekt zwischen dem City Science Lab der HafenCity Universität, Aclima und Google Hamburg angelegt. Ziel ist nicht, die offiziellen Messungen der Stadt zu ersetzen, sondern diese zu ergänzen, um zusätzliche Erkenntnisse zur nachhaltigen Stadt- und Verkehrsplanung zu gewinnen. Die Daten werden in den kommenden Monaten von der HCU weiter analysiert und können nach Bedarf für „Use Cases“ in den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Stadtplanung oder auch für Bürgerbeteiligungsprozesse genutzt werden. Die Forschungsergebnisse sollen außerdem in einem wissenschaftlichen Journal publiziert werden.

  • Marianne Ströhmann von Google, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Dr. Anjes Tjarks und Prof. Dr. Gesa Ziemer von der HCU Hamburg posieren für dem Project Air View-Auto in der HafenCity

    Marianne Ströhmann (Google), Dr. Anjes Tjarks (Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Freie Hansestadt Hamburg) und Prof. Dr. Gesa Ziemer (HafenCity Universität Hamburg) (v. l.) (Fotos: Markus Mielek)

  • Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Dr. Anjes Tjarks, Prof. Dr. Gesa Ziemer von der HCU Hamburg und Marianne Ströhmann von Google stehen auf der Bühne und sprechen im Rahmen eins Panels vor interessierten Gästen

    Die Präsentation der ersten Erkentnisse fand an der HafenCity Unversität Hamburg statt.

  • Das Project Air View-Auto steht auf einem sonnigen Parkplatz in der Hamburger HafenCity.

    Von September 2021 bis Dezember 2022 war das Project Air View-Auto in den Straßen Hamburgs unterwegs

Rolle Googles

Seit 2015 hat Google seine Project Air View Autos in zahlreichen Städten weltweit im Einsatz. Die verwendete Messmethode wurde zusammen mit Aclima und renommierten Wissenschaftlern entwickelt, darunter der US-Umweltbehörde (EPA). Die genutzten Spezialsensoren und Analyticsplatttform der Climate Tech Firma Aclima werden seit einigen Jahren unter anderem in den USA eingesetzt. Google macht die Daten in Form von visuellen Karten über den Environmental Insights Explorer zugänglich. In Europa wurde das Projekt bereits in Amsterdam, Dublin, Kopenhagen und London durchgeführt.

Google ist seit über 20 Jahren in Hamburg. Wir haben in den vergangenen Jahren zahlreiche innovative Projekte mit lokalen Partnern in Hamburg umgesetzt. Mit Project Air View leisten wir gemeinsam mit unseren Partnern einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Das ist eine gute Nachricht für die Gesundheit und das Klima in unserer Stadt.

Mehr Informationen zu Project Air View erhalten Interessierte auch hier.