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Studie: Generative KI birgt große Potenziale für deutsche Wirtschaft

Zwei Handerwerker*innen befestigen eine Solaranlage auf einem Dach

Die deutsche Industrie hat seit Jahren mit stagnierender Produktivität zu kämpfen. Seit 2018 ist die reale Arbeitsproduktivität im Maschinenbau und anderen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes mit lediglich 0,4 Prozent Plus pro Jahr laut IW Consult nahezu konstant geblieben. Das könnte sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, vor allem von generativer KI, nachhaltig ändern.

Im Vorfeld der Hannover Messe hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag von Google die Potenziale generativer künstlicher Intelligenz im Verarbeitenden Gewerbe untersucht1. Das Ergebnis: Mit Hilfe von intelligenten Technologien könnte die Branche ihre Wertschöpfung insgesamt um 56 Milliarden Euro erhöhen und ihre Produktivität um 1,3 Prozent steigern – und so ihre Produktivitätsvorteile auf den Weltmärkten sichern. Die Schätzung geht dafür von einer produktiven Nutzung generativer KI durch mindestens die Hälfte aller Unternehmen über einen Zeitraum von zehn Jahren aus.

Das Verarbeitende Gewerbe ist schon heute KI-Vorreiter in Deutschland

Beim Einsatz von generativer KI hat das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland bereits heute eine Schlüsselrolle. Die neue Studie zeigt, dass die Hälfte der betreffenden Industriebetriebe schon heute KI einsetzen. Damit liegt die Branche deutlich über dem Durchschnitt der deutschen Wirtschaft – denn hier ist es nur etwa jedes sechste Unternehmen. Die häufigsten Anwendungsbereiche von KI in der verarbeitenden Industrie sind die Automatisierung interner Systeme (42 Prozent), das Verfassen von Dokumenten (31 Prozent) und die Analyse von Daten (24 Prozent).

Wie KI Arbeit verändert: Geringe Auswirkungen in klassischen Industriejobs, viel Veränderung im Büro

Das IW hat für die Studie auch untersucht, welche Auswirkungen KI auf die Arbeit von Beschäftigten und bestimmte Tätigkeitsfelder haben wird. Hier können laut IW Consult vor allem Akademikerinnen, Akademiker und Büroangestellte mit den stärksten Veränderungen ihrer Arbeit durch KI rechnen. Im Verarbeitenden Gewerbe sind dies rund 600.000 Beschäftigte. Bei dem Großteil der Beschäftigten (4,1 Millionen Menschen) hat der Einsatz von generativer KI eine unterstützende Wirkung – zum Beispiel wenn Tätigkeiten wie Programmieren oder Produktdesign durch generative KI erleichtert werden. Klassische Industriejobs wie etwa Reparatur- oder Wartungsarbeiten werden laut IW eher geringere Veränderungen durch generative KI erfahren. Dabei geht es um rund 3,3 Millionen Stellen in Deutschland, die durch KI nicht oder nur schwer automatisierbar sind – das betrifft etwa 41 Prozent aller Arbeitsplätze im Verarbeitenden Gewerbe.

KI wird entscheidend für die deutsche Wettbewerbsfähigkeit sein

Die deutsche Wirtschaft mit ihren Unternehmen zählt zu den größten und innovativsten weltweit. Und Deutschland ist Innovationsweltmeister – ob im Automobil- oder Chemiebereich oder Maschinenbau. Mit einer Wertschöpfung von 781 Milliarden Euro und fast acht Millionen Beschäftigten gehört das Verarbeitende Gewerbe zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen hierzulande. Der Anteil der Branche an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung ist mit über 20 Prozent deutlich höher als in anderen Industrieländern und nahezu doppelt so hoch wie in Großbritannien oder den USA.

Auch deswegen ist es ein positives Zeichen, dass viele Industrie-Unternehmen das Potenzial von KI bereits erkannt haben. Denn: Der Einsatz von intelligenten Technologien wird entscheidend für die deutsche Wettbewerbsfähigkeit sein. Google unterstützt bereits Unternehmen in Deutschland und weltweit dabei, diese Möglichkeiten von KI für sich zu nutzen – egal, ob es um die Optimierung von Wertschöpfungsketten, schnellere Forschung und Entwicklung, die Umgestaltung von Produktionsprozessen oder verbesserte Beschaffungsstrategien geht. Ich freue mich sehr, dass wir einige dieser Beispiele auf der Hannover Messe am Google-Stand zeigen werden – darunter von weltweit bekannten Unternehmen wie etwa BMW Group, Bosch Software and Digital Solutions, Continental oder Schaeffler.

Die Industrie kann einen erheblichen Teil zum deutschen KI-Potenzial beitragen

Bereits im vergangenen Jahr hat das IW in der Studie “Der Digitale Faktor” untersucht, welche Rolle intelligente Technologien wie KI für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben könnten. Eine der wichtigsten Erkenntnisse war: Der Einsatz von generativer KI allein könnte in Zukunft einen wirtschaftlichen Wert von über 330 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft schaffen, sollten mindestens die Hälfte der Unternehmen entsprechende Technologien einsetzen. In unserer aktuellen Folgestudie wird nun klar: Auf das verarbeitende Gewerbe entfällt mit 56 Milliarden Euro ein erheblicher Teil des gesamten wirtschaftlichen Potenzials durch KI von 330 Milliarden Euro – die Branche kann also etwa zu 17 Prozent des gesamten KI-Potenzials in Deutschland beitragen.

Eine unserer größten Chancen in Deutschland besteht also darin, auch in Zukunft beides weiter zusammenzubringen: unser starkes Industrie-Know-How und das Potenzial von intelligenten Technologien. Der Schlüssel hierzu sind starke Partnerschaften – und wir stehen als Partner bereit.


Weitere Informationen


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Die hier vorgestellten Ergebnisse wurden von der IW Consult im Auftrag von Google erarbeitet und basieren vorwiegend auf Modellrechnungen der Implement Consulting Group sowie auf durch Public First durchgeführte Bevölkerungs- und Unternehmensbefragungen. Informationen zur Methodik sowie weitere Ergebnisse finden Sie unter der-digitale-Faktor.de.