Erkennt Fehlinformationen im Internet mit diesen Tipps
Fakten-Checker:innen auf der ganzen Welt hatten angesichts der Corona-Pandemie und wichtiger Wahlen in verschiedenen Ländern ein arbeitsreiches Jahr. In den vergangenen zwölf Monaten veröffentlichten sie mehr als 50.000 Faktenchecks, die in Google News und der Google-Suche sichtbar gemacht werden. Diese Faktenchecks erhielten allein in der Google-Suche seit April 2020 etwa 2,4 Milliarden Aufrufe.
Eine wachsende Zahl externer Studien legt nahe, dass Faktenchecks helfen können, Unwahrheiten entgegenzuwirken. In einem neuen, von der Google News Initiative unterstützten Bericht, der heute veröffentlicht wurde, fanden die Forscher Ethan Porter, Thomas Wood und Yamil Velez heraus, dass solche Faktenchecks den Einfluss von Fehlinformationen über den COVID-19-Impfstoff eindämmen können.
Faktenchecks sind jedoch nicht nur etwas für Profis. Jeden Tag suchen Menschen nach Hinweisen, um eine Information, bei der sie sich unsicher sind, zu bestätigen oder zu widerlegen. In den vergangenen zwölf Monaten war die Zahl der Google-Suchanfragen nach "Stimmt es, dass..." größer als die nach "Wie backe ich Brot". Und das will angesichts des Sauerteig-Wirbels im vergangenen Jahr schon etwas heißen...
Wir sind bestrebt, alle Nutzer:innen bei der Suche nach zuverlässigen Informationen im Internet zu unterstützen und unsere Erkenntnisse mit anderen Organisationen zu teilen, um die Faktenchecks in der Suche zu verbessern. In diesem Sinne und im Vorfeld des Internationalen Faktencheck-Tags am 2. April findet ihr im folgenden fünf einfache Tipps, die euch helfen, die richtigen Fragen zu stellen, um Fehlinformationen im Internet besser erkennen zu können.
Mehr über die Quelle herausfinden
Seid ihr schon einmal über eine überraschende Geschichte von einer Website gestolpert, von der ihr noch nie gehört habt? Prüft zunächst, ob die Quelle selbst überprüft werden kann. Neben den Ergebnissen bei Google gibt es jetzt ein Menüsymbol, auf das ihr klicken könnt, um mehr über das Ergebnis zu erfahren (dies gibt es zunächst nur in Englisch in den USA).
In diesem simulierten Beispiel erfahrt ihr, wie ihr mehr über ein online gefundenes Ergebnis erfahrt. In diesem Fall könnt ihr sehen, dass unsere imaginäre Mars Robot News-Website keine korrekten Informationen über den Planeten enthält.
Wenn ihr auf ein Suchergebnis klickt, könnt ihr auch sehen, wie sich die Website auf ihrer "Über"-Seite selbst beschreibt. Möglicherweise wollt ihr euch an dieser Stelle eine zweite Meinung einholen. Versucht also, nach dem zu suchen, was andere Leute zu der Quelle sagen. Ihr könnt Google auffordern, jene Ergebnisse, die auf die betreffende Domain selbst weiterleiten, zu entfernen. Die Abfrage würde etwa so aussehen: youtube.com -site:youtube.com.
Möchtet ihr eure Suche noch weiter verfeinern? Weitere Tipps finden ihr auf unserer Support-Seite.
Überprüfen, ob ein Bild im richtigen Kontext verwendet wird
Laut einem alten Sprichwort sagt ein Bild mehr als Tausend Worte. Allerdings kann ein Bild, wenn es aus dem Kontext gerissen oder bearbeitet wird, zu Trugschlüssen führen. Um mit einem Bild bei Google zu suchen, klickt ihr mit der rechten Maustaste auf eine Aufnahme und anschließend auf "In Google nach dem Bild suchen". Übers Handy kann die Suche gestartet werden, indem eine Aufnahme berührt und gehalten wird. Mithilfe der Bildersuche kann überprüft werden, ob und in welchem Zusammenhang es schon einmal online erschienen ist. So kann festgestellt werden, ob es von seiner ursprünglichen Bedeutung her verändert wurde.
Nach Berichterstattung suchen
Was ist besser als eine einzige Quelle? Mehrere! So kann überprüft werden, wie – und ob – verschiedene Nachrichtenquellen über dasselbe Ereignis berichtet haben und ein vollständiger Überblick erlangt werden. Wechselt dazu in den Nachrichtenmodus oder sucht über news.google.com nach einem bestimmten Thema. Achtet darauf, euch zu "Full Coverage" durchzuklicken, wenn die Option verfügbar ist.
Faktenchecker zu Rate ziehen
Möglicherweise haben Faktenchecker:innen zufällig genau jene Geschichte geprüft, die euch jemand im Gruppenchat geschickt hat – oder eine sehr ähnliche, die euch darauf bringt, herauszufinden, was wirklich passiert ist. Versucht das Thema im Fact Check Explorer zu suchen. Dort findet ihr mehr als 100.000 Faktenchecks von verlässlichen Quellen aus aller Welt.
Mit Google Earth oder Street View Orte verifizieren
Ereignisse, die an weit entfernten Orten stattfinden, können besonders leicht abgeändert werden. Wenn die Geschichte, die ihr lest, Bilder des Ereignisses, das euch interessiert, oder irgendeine Form der visuellen Beschreibung enthält, sucht den Ort auf Google Earth oder in Street View auf Google Maps.
Angenommen, ein Freund schickt euch eine Geschichte über einen Spaziergang am Eiffelturm in Paris, Frankreich. Wenn ihr in Street View nach dem Eiffelturm sucht, wird zumindest bestätigt, dass der Turm oben keinen großen roten Cowboyhut hat (wie in Paris, Texas). Und wenn dieser Teil der Geschichte schon nicht stimmt, ist der Rest möglicherweise ebenfalls faul...
Wir setzen uns dafür ein, Menschen dabei zu helfen, Fehlinformationen im Internet zu erkennen und das Faktencheck-Ökosystem zu unterstützen. Zuletzt haben wir 3 Millionen Dollar in journalistische Projekte investiert, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Fehlinformationen über den COVID-19-Impfprozess zu überprüfen. Dabei konzentrieren wir uns auf Projekte, die darauf abzielen, Zielgruppen zu erreichen, die von Faktenchecks nicht erreicht werden oder von Fehlinformationen betroffen sind.
Weitere Tipps und Best Practices findet ihr unter factcheckingday.com, zusammengestellt vom International Fact-Checking Network.