Wie wir die Europawahl unterstützen
In diesem Jahr finden weltweit eine Reihe wichtiger Wahlen statt. Vom 6. bis 9. Juni 2024 sind Wähler:innen in allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufgerufen, die Mitglieder:innen des Europäischen Parlaments (MdEP) zu wählen. Wir sind bestrebt, diesen demokratischen Prozess zu unterstützen, indem wir den Wähler:innen den Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen ermöglichen, unsere Plattformen vor Missbrauch schützen und den beteiligten Organisationen bestmögliche Sicherheitstools und Schulungen anbieten. Bei all dem wird das Thema künstliche Intelligenz (KI) eine wichtige Rolle spielen. KI kann genutzt werden, um neue Formen von Desinformation zu verbreiten. Gleichzeitig helfen KI-Modelle auch bei der Bekämpfung unterschiedlicher Varianten schädlicher Online-Inhalte.
Information der Wähler:innen durch Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen
Im Vorfeld von Wahlen benötigen die Menschen nützliche, relevante und aktuelle Informationen, die ihnen beim Wählen helfen. Hier sind einige Beispiele, wie wir sie dabei unterstützen:
Erläuterungen in der Google-Suche: Wenn Menschen in den kommenden Monaten nach Fragen wie „Wie wählt man“ suchen, werden ihnen detaillierte Informationen dazu angezeigt. Dazu zählen Registrierung, Ausweisanforderungen, Abstimmungsfristen oder die Abstimmung im Ausland. Wir arbeiten hier mit dem Europäischen Parlament zusammen, das Informationen von Wahlkommissionen und Behörden in den 27 EU-Mitgliedstaaten sammelt.
Zuverlässige Informationen auf YouTube: Für Nachrichten und Informationen im Zusammenhang mit Wahlen werden Inhalte aus zuverlässigen Quellen gut sichtbar auf der YouTube-Startseite, in den Suchergebnissen und im Bereich „Nächstes Video“ angezeigt. YouTube bietet außerdem Informationstafeln oben in den Suchergebnissen und unter den Videos an, um zusätzlichen Kontext aus zuverlässigen Quellen bereitzustellen. Beispielsweise zeigt YouTube über den Suchergebnissen oder in Videos zu Kandidat:innen, Parteien oder Abstimmungen unterschiedliche Informationsfenster zur Wahl.
Transparenz bei Wahlwerbung: Alle Werbetreibenden, die Wahlwerbung in der EU auf unseren Plattformen schalten möchten, müssen einen Verifizierungsprozess durchlaufen. Außerdem muss im Rahmen der Anzeige deutlich gemacht werden, wer für diese bezahlt hat. Die Werbeanzeigen werden in unserem Transparenzbericht zu politischen Anzeigen veröffentlicht. Daraus ist zum Beispiel klar ersichtlich, wie viel ausgegeben und wo die Werbung geschaltet wurde. Außerdem beschränken wir die Möglichkeiten für „Targeted Ads“ für Werbetreibende.
Schutz unserer Plattformen und Unterbindung der Verbreitung von Desinformation
Um unsere Produkte zu schützen und Missbrauch zu verhindern, verbessern wir weiterhin unsere Systeme. Wir investieren in Trust & Safety-Prozesse – unter anderem in unserem Google Safety Engineering Centre (GSEC) für Content Responsibility in Dublin, das sich der Online-Sicherheit in Europa und der ganzen Welt widmet. Wir arbeiten auch mit dem breiteren Ökosystem zusammen, um Desinformationen zu bekämpfen.
Durchsetzung unserer Richtlinien und Einsatz von KI-Modellen zur Bekämpfung von Missbrauch in großem Maßstab: Wir haben bereits seit Jahren klare Vorgaben, wie wir mit Themen wie manipulierten Inhalte, Hass und Belästigung sowie Aufstachelung zu Gewalt umgehen. Wir gehen auch gegen nachweislich falsche Behauptungen vor, die demokratische Prozesse untergraben könnten, zum Beispiel in den Community-Richtlinien von YouTube sowie unseren Richtlinien zu politischen Inhalten für Werbetreibende. Unsere KI-Modelle helfen uns dabei, den Kampf gegen Missbrauch zu forcieren. Mit den jüngsten Fortschritten bei unseren Large Language Models (LLMs) werden unsere Systeme schneller und flexibler, sich auf neue Bedrohungen einzustellen.
Zusammenarbeit mit dem breiteren Ökosystem zur Bekämpfung von Fehlinformationen: Seit unserem ersten Beitrag von 25 Millionen Euro zur Gründung des Europäischen Medien- und Informationsfonds, einer Initiative zur Stärkung der Medienkompetenz und zur Bekämpfung von Desinformation in ganz Europa, wurden bisher 70 Projekte in 24 Ländern finanziert. Damit wurden Themen abdeckt wie die Faktenprüfung bei Wahlen und anderen wichtigen Ereignissen bis hin zur Verbesserung der Medienkompetenz von Bevölkerungsgruppen, die normalerweise schwerer zu erreichen sind. Wir unterstützen außerdem den Global Fact Check Fund sowie zahlreiche Projekte in den Bereichen zivilgesellschaftliches Engagement, Forschung und Medienkompetenz. Zu den Partnern gehören der Google.org-Stipendiat TechSoup Europe sowie die Civic Resilience Initiative, das Baltic Centre for Media Excellence, CEDMO und einige mehr.
Wir helfen Menschen mit KI-generierten Inhalte umzugehen
Wie jede neue Technologie bietet KI sowohl neue Chancen als auch Herausforderungen. Generative KI macht es beispielsweise einfacher denn je, neue Inhalte zu erstellen, kann aber auch Fragen zur Vertrauenswürdigkeit von Informationen aufwerfen, wie wir es bei „Deepfakes“ sehen. Wir haben Richtlinien für alle unsere Produkte und Dienstleistungen, die Fehl- und Desinformationen im Kontext von KI adressieren. Einige Beispiele:
Offenlegung von Anzeigen: Wir haben unsere Richtlinien zu politischen Inhalten erweitert. Werbetreibende müssen nun offenlegen, wenn ihre Wahlanzeigen synthetische Inhalte enthalten, die reale oder realistisch aussehende Personen oder Ereignisse darstellen, obwohl sie nicht real sind. Unsere Werberichtlinien verbieten bereits die Verwendung manipulierter Inhalte, um Menschen in die Irre zu führen, etwa Deepfakes oder verfremdete Inhalte.
Inhaltskennzeichnungen auf YouTube: Die Richtlinien von YouTube zu Fehlinformationen verbieten technisch manipulierte Inhalte, die Benutzer:innen irreführen und ein ernstes Risiko für schwerwiegenden Schaden darstellen könnten. In den kommenden Monaten wird YouTube von den Produzenten die Offenlegung von realistisch veränderten oder synthetischen Inhalten fordern. YouTube wird entsprechend ein Label anzeigen, das die Nutzer:innen darauf hinweist, dass der angesehene Inhalt synthetisch ist.
Ein verantwortungsvoller Ansatz für generative KI-Produkte: Im Einklang mit unserem auf Prinzipien basierenden und verantwortungsvollen Ansatz für generative KI-Produkte wie Gemini, haben Tests auf mögliche Sicherheitsrisiken oberste Priorität. Dazu zählen zum Beispiel Sicherheitslücken, Fehlinformationen und Fairness. Wir setzen hier auf maximale Vorsicht bei einem so wichtigen Thema. Deshalb werden wir bald Anfragen im Kontext der Wahlen, auf die Gemini Antworten zurückgibt, einschränken.
Bereitstellung von zusätzlichem Kontext für Nutzer:innen:
- Mithilfe der Funktion „Über dieses Bild” können Nutzer:innen die Glaubwürdigkeit und den Kontext online gefundener Bilder in der Google Suche beurteilen.
- Mit unserer Prüffunktion in Gemini kann man feststellen, ob es im Internet Inhalte gibt, die die Antwort von Gemini untermauern. Diese Funktion wird jetzt in EU-Ländern eingeführt.
Digitales Wasserzeichen und mehr Transparenz:
SynthID, ein Tool von Google DeepMind, bettet ein digitales Wasserzeichen direkt in KI-generierte Bilder und Audiodaten ein.
Wir sind kürzlich der C2PA-Koalition und dem C2PA-Standard beigetreten. Diese branchenübergreifende Initiative sorgt dafür, dass Informationen über die Inhalte in die Metadaten von Bildern eingefügt werden. Dies gibt den Menschen mehr Transparenz und Kontext für angezeigte KI-generierten Inhalte.
Angebot von erstklassigen Sicherheitsfunktionen und Schulungen für Organisationen und Kandidat:innen zur Wahl
Wahlen und deren Protagonisten sind erhöhten Cybersicherheitsrisiken ausgesetzt. Deshalb helfen wir jenen Personengruppen dabei, ihre Sicherheit zu verbessern und sie über die Nutzung unserer Produkte und Dienste aufzuklären.
Sicherheitstools für Organisationen im Wahlkampf: Wir bieten kostenlose Dienste wie unser Advanced Protection Program – unser stärkstes Cyber-Schutzprogramm – und Project Shield, das unbegrenzten Schutz vor Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriffen leistet. Wir arbeiten auch mit PUBLIC, der International Foundation for Electoral Systems (IFES) und Deutschland sicher im Netz (DsiN) zusammen, um Schulungen zur Kontosicherheit zu skalieren sowie Sicherheitstools wie Titan Security Keys bereitzustellen. Diese schützen vor Phishing-Angriffen und verhindern, dass böswillige Akteure:innen auf Ihr Googlekonto zugreifen können.
Reaktion auf koordinierte Operationen: Unsere Threat Analysis Group (TAG) und das Team von Mandiant Intelligence helfen bei der Identifizierung, Überwachung und Bekämpfung aufkommender Bedrohungen, die von koordinierten Operationen bis hin zu Cyberspionagekampagnen gegen besonders gefährdete Organisationen reichen. Wir berichten in unserem vierteljährlichen TAG-Bulletin über die ergriffenen Maßnahmen und treffen uns regelmäßig mit Regierungen und anderen Vertreter:innen der Branche, um Informationen über Bedrohungslagen und vermutete Einflussnahmen auf Wahlen auszutauschen. Mandiant unterstützt Organisationen auch dabei, ganzheitliche Sicherheitsprogramme zu Wahlen aufzubauen sowie deren Abwehrmaßnahmen zu stärken. Dazu zählen proaktives Gefährdungsmanagement, proaktive nachrichtendienstliche Suche nach Bedrohungen, Kommunikationsdienste für Cyberkrisen sowie die Nachverfolgung von entsprechenden Operationen.
Hilfreiche Ressourcen auf unserer Webseite zur Wahl: Unter euelections.withgoogle finden sich weitere Ressourcen rund um die EU-Wahlen, unter anderem über bevorstehende Schulungen für Organisationen, wie sie mit Wähler:innenn in Kontakt treten sowie ihre Sicherheit und digitale Präsenz verwalten können. Im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament im Jahr 2019 haben wir persönliche und Online-Sicherheitsschulungen für mehr als 2.500 Wahlkampf- und Wahlbeamt:innen durchgeführt. Darauf wollen wir in diesem Jahr aufbauen.
Wir engagieren uns für die Zusammenarbeit mit Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um die Integrität von Wahlen in der Europäischen Union und auf der ganzen Welt zu schützen - aufbauend auf unseren Verpflichtungen im EU-Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformation. In den kommenden Monaten werden Sie von uns mehr darüber erfahren, wie wir dabei helfen, Wähler:innen zu informieren, Organisationen zu unterstützen und unsere Plattformen angesichts sich entwickelnder Bedrohungen zu schützen, unter anderem bei unserer Veranstaltung Fighting Misinformation Online am 21. März in Brüssel.