Zurück zum Hauptmenü
The Keyword Deutschland

Update zur Umsetzung des Presseleistungsschutzrechts: Google und Corint Media einigen sich auf mehrjährige Interimsvereinbarung

Eine Illustration, welche Google News auf mehreren Smartphones zeigt.

This article is also available in English. You can find it below the German version. Diesen Artikel gibt es auch auf Englisch. Ihr findet die englische Version weiter unten.

Im Mai 2022 habe ich an dieser Stelle unsere Reaktion auf das Inkrafttreten der europäischen Urheberrechtsrichtlinie in Deutschland vorgestellt. Heute, gut zwei Jahre nach Inkrafttreten des Leistungsschutzrechtes für Presseverlage, freue ich mich, dass wir Lizenzverträge mit mehr als 470 Publikationen abgeschlossen haben. Dazu gehören u.a. DER SPIEGEL, DIE ZEIT, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Funke Mediengruppe (u. a. Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost, Westdeutsche Allgemeine, Thüringer Zeitung), Madsack Mediengruppe (u. a. Hannoversche Allgemeine Zeitung), Neue Pressegesellschaft (u. a. Südwest Presse, Märkische Oderzeitung), RTL Deutschland (u.a. stern, n-tv), Ströer (T-Online), Südwestdeutsche Medienholding (u. a. Süddeutsche Zeitung, Stuttgarter Zeitung, Schwarzwälder Bote), Tagesspiegel.

Inzwischen haben wir uns auch mit der Verwertungsgesellschaft Corint Media auf eine mehrjährige Interimsvereinbarung geeinigt. Der betreffende Vertrag zwischen Google und Corint Media sieht eine jährliche Lizenzzahlung von 3,2 Millionen Euro vor. Die Zahlungen an Corint Media entsprechen damit dem Interimsvorschlag der zuständigen Schiedsstelle beim Deutschen Patent- und Markenamt und liegen im Rahmen dessen, was wir bereits mit vielen anderen Verlagen in Deutschland vereinbart haben. Wir begrüßen diese Fortschritte und hoffen, dass wir mit Corint Media auch im parallel weiterlaufenden, nach wie vor streitigen Verfahren in den Grundsatzfragen eine Lösung auch zum Wohle unserer Nutzer und der Verlage finden werden.

Europaweit haben wir über 1.500 Verträge zur Lizenzierung von Verlagsinhalten gemäß der europäischen Urheberrechtsrichtlinie in fünfzehn Ländern abgeschlossen (Stand Juni 2023). Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit unseren Verlagspartnern einen völlig neuen rechtlichen Rahmen in so kurzer Zeit in der gesamten Region so erfolgreich umsetzen konnten.

Zur Erinnerung: Die Urheberrechtsrichtlinie erlaubt Suchmaschinen wie Google die freie Verlinkung und Verwendung von „sehr kurzen Auszügen” von Presseveröffentlichungen. Darüber hinaus schafft sie neue Rechte für Hersteller von Presseveröffentlichungen, wenn längere Vorschauen ihrer Inhalte online angezeigt werden – jedoch ohne zu definieren, was genau ein kurzer Auszug oder eine längere Vorschau ist. Trotz dieser Rechtsunsicherheit haben wir im Mai 2021 angekündigt, dass wir Verlage für Inhalte, die nach dem neuen Gesetz geschützt sein könnten, bezahlen werden.

Die Nachrichtenbranche in Deutschland entwickelt sich stetig weiter. Verlage und Medien finden neue Möglichkeiten, ihre Leser besser anzusprechen und die Zahl ihrer Abonnentinnen und Abonnenten zu erhöhen. So verbessern wir auch unsere eigenen Produkte kontinuierlich, um den Qualitätsjournalismus zu unterstützen. Wir freuen uns darauf, diese Arbeit mit Verlagen und anderen Anbietern von Nachrichten fortzusetzen und zu einer erfolgreichen Nachrichtenbranche in Deutschland beizutragen.


An update on our implementation of the press ancillary copyright in Germany

In May 2022, I presented our reaction to the European Copyright Directive in Germany. A little over two years after the ancillary copyright came into force, I am pleased that we have concluded license agreements with more than 470 publications. These include DER SPIEGEL, DIE ZEIT, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Funke Mediengruppe (u. a. Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost, Westdeutsche Allgemeine, Thüringer Zeitung), Madsack Mediengruppe (u. a. Hannoversche Allgemeine Zeitung), Neue Pressegesellschaft (u. a. Südwest Presse, Märkische Oderzeitung), RTL Deutschland (u.a. stern, n-tv), Ströer (T-Online), Südwestdeutsche Medienholding (u. a. Süddeutsche Zeitung, Stuttgarter Zeitung, Schwarzwälder Bote), Tagesspiegel.

We have also reached an interim agreement with the collecting society Corint Media. The contract between Google and Corint Media runs until at least 2026 and provides for an annual license payment of 3.2 million euros. The payments to Corint correspond to the interim proposal of the responsible arbitration board at the German Patent and Trademark Office and are within the scope of what we have already agreed with many other publishers in Germany. We are pleased with this progress and hope that we will also find a solution to the fundamental issues in the parallel, still contentious proceedings.

Across Europe, we have concluded over 1,500 contracts for the licensing of published content in accordance with the European Copyright Directive in fifteen countries (June 2023). We are pleased that, together with our publishing partners, we were able to implement a completely new legal framework across the entire region in such a short time.

As a reminder, the Copyright Directive allows search engines like Google to freely link and use “very brief excerpts” from press publications. It also creates new rights for producers of press publications when longer previews of their content are displayed online - but without defining exactly what a short excerpt or longer preview is. Despite this legal uncertainty, we announced in May 2021 that we will pay publishers for content that may be protected under the new law.

The news industry in Germany is constantly evolving. Publishers and media are finding new ways to better engage with their readers and increase their subscriber base. We also continuously improve our own products to support quality journalism. We look forward to continuing this work with publishers and other news providers and contributing to a successful news industry in Germany.