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Google News Initiative

140 Millionen Euro für 662 innovative journalistische Projekte in 30 Ländern - Abschlussbericht der Digitalen News Initiative



Um die Digitalisierung von Verlagen und Journalismus zu unterstützen, haben wir im Jahr 2015 im Rahmen der Digitalen News Initiative einen Innovationsfonds eingerichtet. Das 150-Millionen-Euro-Programm lief von 2015 bis 2019 und hat europaweit 662 innovative Projekte im digitalen Journalismus unterstützt, darunter 93 in Deutschland. Heute veröffentlichen wir den Abschlussbericht, in dem wir wie schon in den beiden vorhergehenden Berichten im Detail aufschlüsseln, wohin die Mittel geflossen sind und welche Projekte dabei entwickelt wurden.


Die Bewerber konnten sich für Projekte in drei unterschiedlichen Kategorien bewerben: 1. Small (maximal 50.000 Euro Förderung), 2. Medium (maximal 300.000 Euro Förderung) und 3. Large (maximal 1 Million Euro Förderung). Gefördert wurden Projekte, die zentrale Probleme und Herausforderungen des digitalen Wandels in Verlagen und Redaktionen adressierten. Beispiele sind die Erhöhung der digitalen Vertriebserlöse, die Entwicklung lokaler Angebote, die Bekämpfung von Fehlinformationen oder die Erforschung neuer Technologien für den Journalismus. 

Wir freuen uns besonders, dass fast drei Viertel der geförderten Projekte von kleineren oder neuen Medienunternehmen stammen. Nur ein Viertel waren traditionelle, etablierte Verlagshäuser.
Infografik über die Arten der unterstützten Organisationen

Einige der erfolgreichen Ideen möchten wir kurz beispielhaft vorstellen:
  •  Die Rheinische Post entwickelte ein algorithmus-basiertes “Listening Center”, eine Art “Frühwarnsystem” für aktuelle Themen, Nachrichten und Personen, mit dem sich Trends in der Region frühzeitig erkennen und für die Berichterstattung nutzen lassen.
  • Der Berliner Tagesspiegel schuf mit seinem Format “LEUTE” ein neues Modell, um lokale Nachrichten interessanter und relevanter zu machen. Denn hyperlokaler Content ist gefragt, aber schwierig zu monetarisieren. Unabhängig vom initialen Kostendruck wurde dank der DNI ein Redakteur pro Bezirk eingestellt - und es zahlte sich aus. Die Zahl der Abonnenten wuchs seit Beginn des Projektes um 40 Prozent. 
  • Die französische Zeitung Le Monde schuf ein dreistufiges Abonnement-System, mit dessen Hilfe sie ihre digitalen Abos seit dem Start um 40 Prozent steigern konnte.
  • Das britische Medium Archant verband Journalismus mit Nostalgie und digitalisierte mit 900 freiwilligen Helfern aus der Region sein 150 Jahre altes Archiv und machte die Inhalte multimedial (Text, Ton) zugänglich. 
  • Correctiv aus Deutschland nutzte Crowdsourcing für seinen CrowdNewsroom, um verifizierbare Fakten zu wichtigen lokalen Themen zu generieren. Die Idee: Komplexe Themen sollen von möglichst vielen Menschen journalistisch bearbeitet werden, um ein tieferes Verständnis zu fördern und die öffentliche Debatte zu erweitern, auch wenn keine offiziellen Informationen öffentlich verfügbar sind.
Infografik über die Schwerpunkt-Themen der geförderten deutschen Projekte

Ein Überblick über die Schwerpunkt-Themen der geförderten deutschen Projekte

Den vollständigen Bericht über den Innovationsfonds der Digital News Initiative finden Sie hier.

Die Umstellung der Nachrichtenbranche auf Digital braucht Zeit. Aus diesem Grund haben wir vor zwei Jahren zusätzlich zum Innovationsfonds der DNI die Google News Initiative ins Leben gerufen und dafür weitere 300 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Davon wurden bis heute insgesamt 54.3 Millionen US-Dollar an Europäische Medien und Verlage ausgeschüttet. Wir sind auf die Ergebnisse gespannt und werden zusammen mit unseren Verlagspartnern daraus sicher interessante Rückschlüsse ziehen können, wie wir die Digitalisierung der europäischen Journalismus optimal begleiten und unterstützen können.