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Googler

„Ich werde oft gefragt, warum ich so gut Deutsch spreche...“

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In unserer Blogpost-Reihe „Bunt.“ porträtieren wir Kolleginnen oder Kollegen aus unseren deutschen Standorten, die eine spannende Geschichte zu erzählen haben und darüber berichten werden, wie es ist, als Mitglied einer Minderheit bei Google in Deutschland zu arbeiten.

Jannette Flores ist nie um einen lockeren Konter verlegen. Die zweifache Mutter lebt in einer lesbischen Partnerschaft, engagiert sich neben dem eigentlichen Job in verschiedenen Communities und ist begeisterte Wakeboarderin. Was sie anspornt und weshalb Gleichberechtigung ihr so sehr am Herzen liegt, verrät sie im Interview. Sie arbeitet am Google-Standort Hamburg.

Stell dich bitte einmal vor: Was machst du bei Google und wie lange bist du schon dabei?

Moin! Ich bin Jannette, arbeite seit zehn Jahren bei Google und bin dort als Agency Sales Managerin für die größten deutschen Performance-Agenturen verantwortlich – ich arbeite also im Agentur-Team unserer Vertriebsabteilung.


Wie bist du bei Google gelandet und wie sieht dein bisheriger Karriereweg aus?

Während meines Studiums in Köln hatten zwei Google-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter (oder wie wir sagen: Googler) einen Vortrag an meiner Uni gehalten. Mit einer der beiden, Sabine, bin ich anschließend ins Gespräch gekommen und sie hat mir ihre Visitenkarte gegeben.

Über Umwege bin ich an ein Vorstellungsgespräch mit Sabines Team gekommen – und es hat tatsächlich geklappt und ich wurde eingestellt. Das war im Jahr 2011. Sabine und ich arbeiten mittlerweile wieder im gleichen Team und sind seit Jahren befreundet.

2011 habe ich als Produktspezialistin angefangen – und ich durfte in die Tiefen verschiedener Produkte für unsere Werbekunden eintauchen. Seit knapp zwei Jahren bin ich im Agentur-Team tätig und betreue große Performance-Agenturen in Deutschland. Während meiner zehn Jahre im Unternehmen ist mir tatsächlich noch nie langweilig gewesen – auch weil ich immer tolle Vorgesetzte hatte und habe, die mich gefördert haben und es immer noch jeden Tag tun.


Heute (26.4.) findet der Lesbian Visibility Day statt. Was hat es sich damit auf sich? 

Der Lesbian Visibility Day wird seit 2008 gefeiert. Er ist besonders wichtig, um auf die Herausforderungen der LGBTQI+-Community aufmerksam zu machen – heute insbesondere der lesbischen Community. Lesbischen Paaren werden hierzulande leider immer noch Steine in den Weg gelegt. Ich bin katholisch erzogen worden, war jahrelang Messdienerin – in der Kirche eine Frau heiraten, das ging dann nicht.

Meine Eltern haben damals mit meinen Outing zu kämpfen gehabt. Dazu kam auch noch, dass mein Bruder sich schon vor mir als schwul geoutet hat und mit einem Mann zusammenlebt. „Doppelte Strafe“ sozusagen aus Sicht meiner streng katholischen, philippinischen Eltern.

Ein weiterer Punkt ist – was auch viele nicht wissen –, dass meine Töchter von ihrer zweiten Mama adoptiert werden mussten, obwohl sie beide geplante Wunschkinder waren. Ich wünsche mir, dass anderen homosexuellen Paaren diese langwierige Prozedur künftig erspart bleibt.


Wie wird euch im Alltag begegnet, wenn du mit deiner Partnerin und deinen zwei Töchtern unterwegs bist?

Wir wohnen in Hamburg und erleben im Alltag eigentlich kaum Probleme. Dennoch gab es ein paar Erlebnisse, die mich traurig und wütend gemacht haben. Meine Tochter wollte einmal im Park mit ein paar Jungs Fußball spielen. Die haben dann zu ihr gesagt: „Du darfst nicht mitspielen, du hast ja nur zwei Mamas.“ Das hat mich hart getroffen. Solche Situationen kommen leider immer mal wieder vor – gerade Kinder sprechen oft einfach nur das nach, was sie zu Hause aufschnappen. Dabei kann es um jedes Thema gehen, nicht nur darum, ob ein Kind zwei Mamas hat. Wir versuchen deshalb, unsere Kinder in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken.

In der Kita sind alle Eltern sehr offen. Die Kita-Leitung hat mich sogar nach Büchertipps gefragt, in denen andere, nicht-traditionelle Familienmodelle thematisiert werden. Wenn Kinder von früh auf mit dem Wissen aufwachsen, dass es unterschiedliche Familienkonstellationen gibt und das ganz „normal“ ist, dann gibt mir das Hoffnung für die nächste Generation.

Ein weiterer Punkt ist z.B. aber auch die Urlaubswahl. Ich bin sportlich sehr aktiv und würde gerne mal zum Kite-Surfing nach Ägypten. Meine Partnerin aber möchte nicht dorthin reisen, weil Homosexualität in dem Land strafrechtlich verfolgt wird und sie das System nicht unterstützen möchte. Dafür habe ich natürlich vollstes Verständnis.


Du hattest dein Coming-out ja schon kurz erwähnt. Kannst du uns dazu noch mehr erzählen?

Mein Bruder ist auch homosexuell und hatte sein Outing wie bereits erwähnt glücklicherweise vor mir, deshalb waren die Weichen bei uns in der Familie schon gestellt. Aber es war trotzdem hart, für beide von uns: Nach dem Coming-out meines Bruders haben meine Eltern Deutschland verlassen und sind nach Kalifornien gezogen – um klarzukommen. Ich war damals 17, mitten in den Abivorbereitungen, hatte meine Freunde und bin ganz alleine hier geblieben.

Sechs Jahre später habe ich meinem Vater dann gesagt, dass ich sehr glücklich mit einer Frau zusammen bin. Seine Antwort: „Das ist Gottes Strafe für mich.“ Ich war damals sehr enttäuscht von seiner Reaktion.

Es hat zwar viele Jahre gedauert, aber mittlerweile verstehen sich meine Eltern und unsere Partner sehr gut. Ich finde es toll zu sehen, was für eine Entwicklung meine traditionellen Eltern in den letzten Jahren gemacht haben. 


Du engagierst dich auch intern bei Google für die Themen, die dir privat wichtig sind. Warum?

Ich bin Teil der Pride-Community bei Google. So kitschig es klingt, die Gruppe ist wie eine Familie für mich. Mit vielen der Mitglieder treffe ich mich auch privat und wir sind zum Teil schon seit Jahren befreundet. 

Aber was machen wir? Wir organisieren interne und externe Events rund um das Thema LGBTQI+. Besonders toll finde ich die diesjährige Initiative, die in der Pride-Community der Berliner Googler entstanden ist: 12in21 – um nicht nur während der Pride Week Aufmerksamkeit für das Thema zu bekommen, veranstalten wir zwölf Events im Jahr 2021. 

Diesen Monat zum Beispiel haben wir eine #nodoption-Panel-Diskussion mit Googlern und externen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie alle haben die Stiefkindadoption hinter sich oder haben sich für die Leihmutterschaft in den USA entschieden. Die Moderation übernimmt meine Kollegin und ehemalige Vorgesetzte Jannika Bock, die ebenfalls mit einer Frau verheiratet ist und sich sehr stark in der Pride-Community einsetzt. So tolle Unterstützung vom Management zu erhalten ist wahnsinnig hilfreich und wir sind sehr dankbar.


Du bist außerdem Mitgründerin des AGN DE, dem Asian Googler Network für Deutschland. Was bedeutet diese Community für dich?

In der AGN-Community können wir uns offen austauschen. Hier sind Googler, denen ähnliche Diskriminierung wie mir widerfahren ist. Als mein Kollege Alexander Zerdick vor einigen Jahren auf mich zugekommen ist, um mit ihm die Community hierzulande aufzubauen, war ich direkt im Boot.

Bei unserem vergangenen Treffen haben wir unseren Londoner Kollegen Elijah Lawal eingeladen, der über seine Erfahrungen mit Diskriminierung als schwarzer Mann in Großbritannien ein inspirierendes Buch geschrieben hat. So ein Austausch schweißt natürlich unheimlich zusammen und geht allen Beteiligten unter die Haut. In der Community kann ich mich aber nicht nur über meine eigenen Erfahrungen austauschen, sondern habe hier auch die Möglichkeit, selber einen Beitrag zu leisten, aufzuklären und die Community zu supporten. Das tut unglaublich gut.

  • Foto Google-Mitarbeiterin Jannette Flores vor dem Google Büro Hamburg stehend.

    Jannette Flores startet bei Google in Hamburg im Herbst 2011.

  • Foto Google-Mitarbeiterin Jannette Flores am Strand in Sri Lanka mit ihren beiden Töchtern.

    Jannette Flores am Strand in Sri Lanka mit ihren beiden Töchtern.

  • Foto Google-Mitarbeiterin Jannette Flores beim Wakeboarden auf dem Thai Wake Park in Lumlukka/Thailand.

    Jannette Flores beim Wakeboarden auf dem Thai Wake Park in Lumlukka/Thailand.

  • Foto Google-Mitarbeiterin Jannette Flores auf einem Workshop über die neuesten Werbelösungen.

    Jannette Flores spricht auf einem Workshop über die neuesten Werbelösungen.

  • Foto Google-Mitarbeiterin Jannette Flores mit ihren Cousinen.

    Jannette Flores als 17-Jährige (Mitte im schwarzen Kleid) mit ihren Cousinen.

  • Foto Google-Mitarbeiterin Jannette Flores mit ihren Kolleginnen und Kollegen.

    Jannette und ihre Kolleginnen und Kollegen feiern den Pride 2019.

  • Foto Google-Mitarbeiterin Jannette Flores mit ihrer Familie.

    Jannette Flores unternimmt mit ihrer Familie gern Ausflüge in und um Hamburg.

Du bist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Hast du dich früher anders als andere Kinder gefühlt?

Wenn mein Bruder und ich uns streiten, dann nenne ich ihn oft im Spaß einen „Spießer“, weil er meiner Meinung nach so überkorrekt ist. Er hat mir mal gesagt, dass es manchmal auch einfach schön ist, „reinzupassen“. Wir sind Kinder einer Migrantenfamilie, unsere Eltern kommen von den Philippinen. Aufgewachsen sind wir in einem Teil von Bonn, in dem es echt hart zuging. Mein Bruder wurde vor meinen Augen gemobbt und tätlich angegriffen. Meinen Vater – ein für mich starker, lieber Mann – habe ich im Krankenhaus besuchen müssen, nachdem er von mehreren Angreifern verprügelt wurde. Einfach nur so, weil er anders aussah. Ich habe ihn lange Zeit danach gefragt, ob die Männer verurteilt wurden, die ihm das angetan hatten. Er meinte nur, dass er nicht vor Gericht erscheinen konnte, er musste ja arbeiten. Also, eine unbeschwerte Kindheit war das sicherlich nicht.

Für mich sind das Narben, die mich geprägt haben, die ich aber irgendwann einmal in eine Box gepackt habe, um mit dieser Sache abzuschließen. Heute kann ich mit Freund:innen und Kolleg:innen offen darüber reden.

Meinen Eltern war es immer wichtig, dass wir den Bezug zur Heimat, Kultur und Familie nicht verlieren. Deshalb waren wir jedes Jahr für einige Wochen auf den Philippinen und waren schon immer sehr eng mit unseren Cousinen. Ich habe schon damals schnell gemerkt, dass wir im Gegensatz zu ihnen in ein privilegiertes System reingeboren wurden.


Wie hilft dir dein multikultureller Hintergrund im Alltag und im Berufsleben? 

Filipinos sind meiner Meinung nach ein sehr glückliches Volk. Für mich hängt Glücklichsein von zwei Faktoren ab: Erwartungshaltung und Dankbarkeit.

Ich habe nie Druck seitens meiner Familie gehabt, dass ich Karriere machen muss. Meine Eltern sind damals ausgewandert, als sie 17 bzw. 18 Jahre alt waren. Meine Mutter war Raumpflegerin bei älteren Menschen, mein Vater hat als Fahrer gearbeitet. Sie haben von meinem Bruder und mir lediglich erwartet, dass wir uns anstrengen. Und das haben wir. Mein Bruder und ich waren die ersten aus unserer Familie, die studiert haben.

Dankbar bin ich deshalb schon für die scheinbar kleinen Dinge. Vor der Pandemie war ich beim Web Summit in Lissabon. Da habe ich meine Kollegin Anna Vainer aus London kennengelernt. Sie hat die internationale Initiative #IamRemarkable ins Leben gerufen, in der ich mittlerweile auch aktiv bin. Während des Web Summits habe ich außerdem mit der dreifachen MMA-Weltmeistern Cris Cyborg sprechen können, die ihre Bekanntheit nutzt, um sich sehr stark für Kinder in Afrika einzusetzen. Die beiden sind für mich Vorbilder – und durch Gespräche mit Menschen wie ihnen wachse ich und entwickle mich weiter. 

Für mich steht im Fokus, dass ich in einer Firma arbeite, die mich unterstützt, die meinen Einsatz für Gleichberechtigung fördert und die für die richtigen Werte steht.


Wie hast du als asiatische Frau Rassismus in Deutschland erfahren?

Als Kind habe ich typische anti-asiatische Sprüche abbekommen, die ich hier nicht wiederholen möchte. Ich habe aber schon immer versucht, sie zu ignorieren, auch wenn das als Kind natürlich nicht einfach war.

Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich als Kind mal draußen mit einem Basketball gespielt habe. Drei ältere Kinder wollten ihn mir abnehmen und haben mich bis zur Haustür gejagt. Ich habe sturmgeklingelt, bis meine Mutter endlich aufgemacht hat. Ich bin mit Prellungen davongekommen, habe aber meine Eltern oft danach gebeten, in eine sicherere Gegend ziehen zu können. Das konnten wir uns leider nicht leisten und ich war deshalb ständig sauer auf meine Eltern. Heute verstehe ich ihre Situation wesentlich besser und weiß, dass es damals einfach nicht anders ging.

Aber auch heute begegnet mir Rassismus noch. Ich werde oft gefragt, wieso ich denn so gut Deutsch spräche. Ich frage dann meistens einfach zurück, woher mein Gegenüber so gut Deutsch kann, weil es auch sehr gut sei.

Und neulich habe ich die neuen Reisepässe für meine Kinder beantragt und habe nach dem Bürgeramt gefragt – da wurde ich gefragt, ob ich nicht zum Ausländeramt wollte.


Rassismus gegen asiatisch-stämmige und asiatisch-aussehende Menschen in den USA, aber auch weltweit, hat leider stark zugenommen. Wie sind deine persönlichen Erfahrungen?

Vor ein paar Wochen hat mir jemand „Ey, Chinavirus, geh’ nach Hause!“ hinterhergerufen. Wie erwähnt, ich ignoriere solche Kommentare meistens. In diesem Fall hat es mich aber sehr geärgert, weil meine Töchter mit dabei waren. Generell häufen sich solche Kommentare leider in letzter Zeit. Ich bespreche das dann auch zu Hause mit meiner Partnerin, die sich meistens mehr darüber aufregt als ich mich selbst. Ich denke, dass die Leute mit dem Lockdown überfordert sind und ihren Frust leider auf diese Weise rauslassen. Eine Entschuldigung für solch ein Verhalten ist das aber nicht.


Du hast als Wakeboard-Lehrerin in Australien gearbeitet – wie war diese Zeit für dich?

Ich hatte eine sehr prägende Zeit in Australien. Ich habe es geliebt, morgens in die Boardshorts zu schlüpfen, den ganzen Tag auf am See zu sein und Wakeboard zu fahren. Dennoch habe ich irgendwann realisiert, dass dieses easy life nicht alles ist, was ich im Leben erreichen möchte. 

Gleichzeitig habe ich miterlebt, wie sehr Homosexualität ein Tabu im Profisport ist. Schwule Wakeboarder sind nicht geoutet und sprechen nicht offen über ihre Sexualität. Sätze wie this is so gay waren häufig in einem abwertenden Zusammenhang zu hören. Das hat mich wütend gemacht. Und leider haben sich auch Freunde und Bekannte von mir abgewandt, nachdem sie erfuhren, dass ich mit einer Frau zusammen bin. 


Du bist nach wie vor sehr aktive Wakeboarderin. Was fasziniert dich an diesem Sport? 

Ich liebe meinen Job bei Google. Ich bin überzeugt von unserer Technologie und unseren Tools, die wir bereitstellen. Selbstverständlich tragen auch meine Kolleginnen und Kollegen in hohem Maße dazu bei, dass ich gern zur Arbeit komme (wobei ich jetzt natürlich zu Hause im Home Office sitze), keine Frage. Der Mix aus beidem hat zur Folge, dass es manchmal schwer ist, nach der eigentlichen Arbeitszeit einen Schlussstrich zu ziehen und abzuschalten. Da hilft mir meine quality time auf dem Wasser. In diesen Momenten bin ich ganz für mich, da gibt es keinen Platz, um über Strategien oder Meetings nachzudenken. Dieser Ausgleich tut mir gut. Und was gibt es Schöneres als in den Tag zu starten, wenn sich Hamburg auf spiegelglattem Wasser und im Sonnenaufgang wie ein Mini-Urlaub anfühlt.


Gibt es Dinge, die du aus deinem sportlichen Alltag in dein Arbeitsleben überträgst?

Ja, es gibt ein paar Parallelen. Dieses Glücksgefühl, beim Wakeboarden einen neuen Trick erfolgreich gelernt zu haben, ist einfach wahnsinnig. Dieses Gefühl macht aber gleichzeitig süchtig nach mehr. Doch irgendwann sagt einem spätestens der Körper „Halt, stopp, mach’ mal eine Pause!“ Nach drei Kreuzbandrissen wurde mir klar und deutlich zu verstehen gegeben, wo die Grenzen liegen.

Ähnliches kann ich in meinem Arbeitsleben feststellen. Das Streben nach höher und weiter hat auch hier seinen Preis. Als Mitarbeiterin und Mitarbeiter muss man sich fragen, ob man das tatsächlich möchte und diesem Thema so viel Gewicht geben will. Ich bin sehr glücklich auf dem Level, auf dem ich bin – will mich aber parallel nicht zurücklehnen und weiterhin kreativ sein. Diese Denkweise hilft mir sehr dabei, auch nach zehn Jahren bei Google noch so glücklich zu sein wie am Anfang. 

Ich glaube, wir tendieren dazu, viel zu ungeduldig zu sein, Erfolge direkt sehen zu wollen. Wir fühlen uns schnell ungerecht behandelt, wenn es einmal nicht wie erwartet läuft. Da hilft mir das Rauszoomen sehr, also einmal die Vogelperspektive einzunehmen. 

Ein entscheidendes Learning über die Jahre: Karriere ist sowohl die Summe aus der beruflichen als auch persönlichen Karriere. Nur beides zusammen funktioniert, um wirklich erfolgreich zu sein.


Welche drei Tipps gibst du Bewerberinnen und Bewerbern an die Hand, die einen Job bei Google suchen? 

Es mag abgedroschen klingen, aber: Der Weg ist das Ziel. Auch wenn ihr euer finales Ziel nicht erreichen könnt – aus welchen Gründen auch immer –, werdet ihr sehen, dass der Weg dorthin euch viele Türen öffnet. Gebt eure Träume nicht auf! Sucht euch zudem Vorbilder, die euch motivieren. Versucht, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und sprecht mit ihnen. Generell: Seid offen, neugierig und stellt viele Fragen. So könnt ihr nur gewinnen.


Letzte Frage: Lieber Pancit Kanton (Anm.: typisches philippinisches Nudelgericht) oder Sauerkraut mit Kassler?

Eindeutig: Ich liebe Pancit!

Danke dir für das offene Gespräch, Jannette.

Du hast Lust bei Google zu arbeiten? Dann schau mal unter careers.google.com/jobs/ vorbei.