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The Keyword Deutschland

#13 Aus dem Schwarzwald in die Welt: Exporterfolg für Kuckucksuhren mit Google

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(c) www.kuckucksuhren-meisterwerkstatt.de

Schwarzwälder Kuckucksuhren sind meine große Leidenschaft ‒ seit ich 16 Jahre alt bin schnitze und gestalte ich diese besonderen Uhren aus Massivholz. Hinter jedem geschnitzten Kunstwerk steckt eine Menge Arbeit, egal ob Fastnachtsmasken, Figuren oder Kuckucksuhren. Die Herstellung bzw. das Schnitzen eines Kunstwerks erfordert nicht nur eine gute Vorstellungskraft, sondern auch zeichnerisches Können und Kreativität. 

Ich lebe und arbeite in Schonach im Schwarzwald ‒ was gleichzeitig bedeutet, dass der Verkauf von Kuckucksuhren hier so einfach ist, wie am Nordpol Kühlschränke an den Mann oder die Frau zu bringen. Soll heißen: es ist schwierig, weshalb ich mich voll auf den Export meiner Produkte konzentriere. Die Kuckucksuhr ist nämlich zu 80 Prozent ein Exportartikel, der überwiegend in den USA, Fernost und Australien seine Abnehmerschaft findet. 

Im Jahr 2005 machte ich mich selbstständig. Und mit der Selbstständigkeit kam der Gedanke, wie ich wohl auf mich aufmerksam machen könnte, also genau die Menschen – egal wo sie sich auf der Welt befinden – erreiche, die sich für meine Kuckucksuhren interessieren könnten. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf startete ich meine erste Google Ads-Kampagne. Aber um ehrlich zu sein: ich hatte gar keine Ahnung, wie so etwas funktioniert. Also suchte ich nach Informationen, las mich in Materialien ein und legte los. Ich bin ein Macher, vor allem in meinem Handwerk, also warum nicht auch online bei Google und natürlich auch bei verschiedenen sozialen Medien. Und siehe da es war tatsächlich einfacher als gedacht. Schon kurz darauf trudelten Anfragen aus aller Welt ein. Und immer wieder mit ganz individuellen und teils ungewöhnlichen Wünschen wie zum Beispiel eine 160cm große Uhr nach alter Vorlage ganz exakt so naturgetreu wie möglich zu schnitzen. Mit seitlich am Gehäuse Sonne und Mond, eine Märchenuhr mit Schlümpfen drauf, eine große Pilzuhr mit Bären, eine große Schneewittchen Uhr mit 7 Zwergen, eine geschnitzte Standuhr mit Hirschfamilie und Schwarzwalddach usw. Eigentlich alles Extraanfertigungen nach Kundenwunsch.      

  • Ein Foto einer großen Kuckucksuhr mit Gerhard Schmieder und einem Kollegen

    Auch für Google fertigte Gerhard Schmieder ein Einzelstück an. Diese Uhr hat eine ganz spezielle Besonderheit....

  • Ein GIF zeigt eine Kuckucksuhr, aus der ein Handy herauskommt.

    ...statt eines Vogels kommt ein Pixel Smartphone aus der Kuckucksuhr – mit einem Kuckuck auf dem Display natürlich. 

  • Eine Foto Collage zeigt verschiedene Fotos vom Prozess der Entstehung der Kuckucksuhr für Google

    Auch diese Uhr wurde natürlich in Handarbeit von Gerhard Schmieder gefertigt.

  • Ein Foto von einer Kuckucksuhr an einer Wand.

    Heute hängt sie im Google Büro in Berlin. 

2015 kam Google Deutschland auf mich zu. Es stand eine neue Initiative in den Startlöchern, die sich an deutsche Unternehmerinnen und Unternehmer richtete und sie beim weltweiten Exportwachstum unterstützen sollte: Weltweit Wachsen. Dabei sollten vor allem kleine Unternehmen, Selbständige und Start-ups gefördert werden. Denn wie schon ich unter Beweis stellte: ein Unternehmen muss nicht groß sein muss, um international großen Erfolg zu haben. Ich freute mich, dass ich mit meiner Geschichte, ein Vorbild sein konnte und andere Menschen und Unternehmen damit inspiriert, selbst den Schritt zu gehen und online zu wachsen. Ohne Marktforschung. Ohne Vertriebspartner vor Ort. Und vor allem ohne großes digitales Vorwissen. Mein Beispiel zeigte, dass es durchaus machbar ist – auch für einen “Laien” wie mich als Holzbildhauer. Denn ganz ehrlich: Vielleicht wäre ich sonst nie auf der ganzen Welt mit meiner Webseite gefunden worden!


Ein Video über Gerhard Schmieder und wie er mit Google im Internet Kund:innen gewann
10:25

Mit Weltweit Wachsen standen diesen Unternehmen Ressourcen und Wissen zur Verfügung, zum Beispiel ein Tool um zu prüfen, in welchen Ländern ihre Produkte besonders gefragt sind. Oder Lerninhalte rund um das Thema “Digitaler Export” und Expertinnen und Experten aus Digitaler- und Exportwirtschaft, die beim Schritt ins internationale Geschäft beratend zur Seite standen. Natürlich hätte ich 2005 gerne genau diese Ressourcen schon gehabt, aber ich freute mich vor allem für die kleinen und mittelständischen Unternehmen, dass sie jetzt diese Unterstützung erhalten würden. 

Meine Uhren verkaufe ich mittlerweile in die ganze Welt: USA, Australien, Russland oder sogar auf die indonesische Insel Java oder nach Singapur. Manchmal Orte, von denen ich vorher noch nie gehört habe, möchten eine meiner selbst entworfenen Uhren haben ‒ ein tolles Gefühl, wenn man weiß, dass seine Arbeit wertgeschätzt wird. Auch für Google habe ich übrigens Uhren entworfen. 

  • Ein Foto einer Kuckucksuhr mit Google Logo

    Ganz individuell und handgefertigt sind die Kuckucksuhren für Google, die in verschiedenen Büros hängen. 

    (c) www.kuckucksuhren-meisterwerkstatt.de

  • Ein Foto einer Kuckucksuhr mit Google Logo

    Ganz individuell und handgefertigt sind die Kuckucksuhren für Google, die in verschiedenen Büros hängen.  

    (c) www.kuckucksuhren-meisterwerkstatt.de

  • Ein Foto einer Kuckucksuhr mit Google Logo

    Ganz individuell und handgefertigt sind die Kuckucksuhren für Google, die in verschiedenen Büros hängen. 

    (c) www.kuckucksuhren-meisterwerkstatt.de

Dieser Digitaliserungsschub, den ich damals erlebt habe, fasziniert mich immer noch. Hatte ich früher wenig Ahnung vom „Digitalen“ berate ich mittlerweile meine internationale Kundschaft direkt per Videotelefonie, nehme sie in meine Werkstatt mit, stelle ihnen meinen Arbeitsplatz vor und erkläre, wie eine Kuckucksuhr entsteht. Und auch heute noch nutze ich die digitalen Tools, die verfügbar sind. Noch immer laufen Google AdWords Kampagnen für mein Unternehmen, außerdem nutze ich Google my Business und Google Maps, um über mich & meine  Produkte zu informieren und mit Kundinnen und Kunden im Kontakt zu bleiben.  

Außerdem habe ich gesehen, dass aus der einstigen Initiative Weltweit Wachsen mit der Google Zukunftswerkstatt ein riesiges Angebot für Unternehmen entstanden ist, regelmäßig Expert:innen-Wissen zu bekommen und sich weiterzubilden. Denn so richtig “fertig” ist man hier sicher nie – im Gegensatz zu meinen Kuckucksuhren, wenn ich sie nach Singapur oder andere Ecken der Welt verschicke.


Ein Foto zeigt Sandra Fruendt

Kommentar von Sandra Fründt, Marketing Director Google Deutschland

Unter meiner Leitung haben wir 2014 die Initiative Weltweit Wachsen gemeinsam mit verschiedenen Partnern wie beispielsweise DHL, PayPal, BDO, KERN AG, bevh, Universität Leipzig und der ESB Business School ins Leben gerufen. Unser Ziel war es den exportierenden Mittelstand in Deutschland dabei zu unterstützen, die Möglichkeiten, die das Internet bietet, noch besser für sich zu nutzen. 

Gerhard Schmieder hatte sich das Wissen allein angeeignet und viel gelernt in dem er es einfach ausprobiert hat – großartig! Ein traditionelles und lokal-typisches Produkt wie Kuckucksuhren in die ganze Welt verkaufen zu können und das vom heimischen Schreibtisch aus – damit war er ein sehr inspirierendes Vorbild für viele andere Unternehmer:innen. In den Herzen des gesamten Teams hat Gerhard Schmieder auf jeden Fall einen ganz besonderen Platz eingenommen und auch seine individuell für uns gefertigten Uhren. Eine dieser Uhren hängt sogar in unserem globalen Headquarter in Mountain View.

Nachdem wir auf der Website der Weltweit Wachsen Initiative online Trainings angeboten hatten, haben wir schnell gemerkt wie groß der Bedarf und die Nachfrage ist und haben das Angebot immer weiter ausgebaut, beispielsweise durch lokale Trainingszentren in ganz Deutschland. Immer mehr Interessierte, die etwas über Online Marketing lernen wollten, kamen zu uns, so dass wir uns bald mit den Trainings nicht mehr nur auf exportierende Unternehmen fokussiert haben. Aus der Initiative Weltweit Wachsen ist daher letztlich die Google Zukunftswerkstatt entstanden, die ein sehr breites Themenspektrum an kostenlosen Trainings – online und in den Trainingszentren vor Ort – anbietet. Seit 2014 haben mehr als 1.600.000 Millionen Menschen dieses Angebot genutzt und unter anderem gelernt, wie sie sich oder ihre Produkte online vermarkten können. 

Solch inspirierende Beispiele wie die von Gerhard Schmieder zeigen, was möglich ist – und ich freue mich darauf noch viel mehr kleine und mittelständische Unternehmen weltweit wachsen zu sehen mit Google.