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#4 Die Bayerische Staatsbibliothek im Google Books Project

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(c) BSB/H.-R. Schulz

Eine Außenaufnahme der Bayerischen Staatsbibliothek

Historische Bilder von der Pressekonferenz 2007: Thomas Goppel, Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Bayern (links); Jens Redmer, Google (Mitte); Rolf-Eberhard Griebel, damaliger Direktor der Bayerischen Staatsbibliothek (rechts).

Ein Gruppenbild und eine Aufnahme des Raumes bei der Pressekonferenz

Zwei Beispiele aus dem digitalen Archiv der BSB: Die Märchen aus „Tausend und eine Nacht“ sowie „Der Löwe“ ‒ Illustration aus „Die kleine Menagerie ‒ Schaulust für das zarte Jugendalter in Abbildungen der merkwürdigsten wilden Säugethiere“ (1854)

Zwei Beispiele aus dem digitalen Archiv der BSB: Die Märchen aus “Tausend und eine Nacht” sowie „Der Löwe“ ‒ Illustration aus „Die kleine Menagerie ‒ Schaulust für das zarte Jugendalter in Abbildungen der merkwürdigsten wilden Säugethiere“ (1854)
Porträtfoto von Jens Redmer

Kommentar von Jens Redmer, damaliger Leiter des Projekts für Google in Europa:

Es war im März 2007, als wir zwei Lavalampen (damals noch angesagt) in die Regale des Grossen Sitzungssaals der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) schmuggelten. Einen Tag später gaben wir auf einer Pressekonferenz unsere Partnerschaft mit der BSB  nach fast zwei Jahren Verhandlungen  bekannt: weit mehr als eine Million urheberrechtsfreier Werke sollten ab sofort digitalisiert werden. 

Das Buchsuche-Projekt hat mich als Leiter des Projekts für Europa auf meinem Weg als einer der frühen Googler in Deutschland über drei Jahre begleitet  und ist bis heute eines der spannendsten Kapitel geblieben. Kaum ein anderes Projekt kommt Googles Mission so nahe, das Wissen der Menschheit für alle und überall jederzeit verfügbar zu machen. Und zu keinem anderen Projekt habe ich so viele interne und externe Anekdoten erleben dürfen, von geheimen Räumen und Werken in den archivi segreti vaticano über die im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden Räume der Bibliothek im Trinity College oder der Wiener Nationalbibliothek  bis hin zu den Erstwerken wie Rötkäppchen oder Dornröschen der Gebrüder Grimm, die im Rahmen des Projektes an der BSB digitalisiert wurden.

Als ich mit einigen Kollegen irgendwann im Jahr 2005 zum ersten Gespräch diese beeindruckende Treppe nach oben ging, war uns noch nicht bewusst, dass die folgenden Verhandlungen auch die Basis für die Digitalisierung der Werke vieler anderer Bibliothekspartner aus Europa sein würden. In der Außenstelle der BSB in Garching entstand eines der größten Digitalisierungszentren weltweit.

Manchmal werde ich sich als Vertreter eines Technologieunternehmens gefragt, ob ich mir beim Arbeiten an so vielen virtuellen Projekten der Digitalbranche nicht manchmal mehr greifbare Dinge wünsche. Ich entgegne dann gerne: Das Buchsuche-Projekt ist doch genau so etwas. Obwohl vielleicht virtuell aufgesetzt, hinterlässt es doch sehr tangible Spuren. Etwas, das bleibt: Das Wissen der Vergangenheit bewahren. Danke an Herrn Ceynowa und sein Team bei der BSB für über 14 Jahre Partnerschaft.