#19 Mit #MiniView die weltgrößte Modelleisenbahn in Street View erkunden
Erst vor wenigen Wochen haben wir unseren 20. Geburtstag gefeiert. Im August 2001 eröffneten wir unsere ersten drei Wunderland-Welten und erteilten so den Startschuss für ein unvergleichlichen Traum: die größte Modelleisenbahnanlage der Welt zu betreiben. Heute zählt unsere 1.500 m² große Anlage zur beliebtesten Attraktion in Deutschland ‒ was sich für uns immer noch unfassbar anfühlt. Die Idee und Vision entstand zu einer Zeit, als wir noch eine Disko hatten und zumindest einer von uns nach einem Lebensinhalt außerhalb der Nacht suchte. Uns und Google verbindet mittlerweile eine beinah zehnjährige Freundschaft, die mit Projekt #MiniView ohne Frage zu den verspieltesten und schönsten Abenteuern unserer 20-jährigen Geschichte zählt.
#MiniView ist die allererste Street-View-Sammlung im Kleinformat, die wir im Januar 2016 vorgestellt haben. Wie für eine Street-View-Sammlung üblich, müssen dafür viele Fotos geschossen werden. Um alle Ecken und Winkel des Miniatur Wunderlands fotografieren zu können, entwickelte das Google-Team zusammen mit uns und dem Hamburger Technology-Unternehmen Ubilabs erstmals völlig neue und vor allem sehr viel kleinere Fotoapparate: Winzige Kameras wurden auf einen Modell-Bus und -Zug montiert, die auf unseren Miniaturstraßen und über die Eisenbahngleise fuhren. So etwas hatte es vorher noch nicht gegeben – neue technische Herausforderungen inklusive. Rund 600 Stunden an Nachtschichten – fotografieren war nämlich nur nachts ohne Besucher:innen möglich –, legte ein Team von Ubilabs gemeinsam mit unseren Mitarbeiter:innen allein für die Fotoaufnahmen ein. Dabei sind mehr als 10.000 Panoramen entstanden, von denen rund 2.500 auf g.co/miniaturwunderland zu sehen sind.
Mit Mini-Kameras an ganz besondere Orte
Ein Highlight dieser einzigartigen Street-View-Sammlung sind rund 50 statische Aufnahmen, also 360-Grad-Panoramen, die von einem Punkt aus gemacht wurden, und Ansichten von Orten bieten, die selbst für Besucher:innen des „echten“ Miniatur Wunderlands nur schwer zu entdecken oder auch gar nicht einsehbar sind. Dazu zählt beispielsweise das Innere des Abflugterminals vom Knuffingen Airport.
Die größte Herausforderung auf dem Weg unsere Modelleisenbahn zu digitalisieren, war, dass bei uns alles so winzig ist – unsere kleine Welt ist im Maßstab 1:87 gebaut. Wir mussten für die Aufnahmen nicht nur zunächst alles blitzeblank putzen (ansonsten hätte man jeden Staubkorn gesehen), sondern alles schrumpfen, um an jeden Ort heranzukommen.
Aber die harte Arbeit aller Beteiligten hat sich mehr als gelohnt: Wir erhalten immer wieder tolles Feedback; von eingesessenen Fans wie auch von Besucher:innen, die erst über das digitale Miniatur Wunderland auf uns aufmerksam werden und anschließend einen Besuch hier in der Hamburger Speicherstadt planen. Das freut uns natürlich besonders.
Und dann gibt es neben dem Alter und diesem tollen Projekt mit Google noch eine weitere Gemeinsamkeit: In den 20 Jahren, die wir nun beide auf dem Buckeln haben, haben wir beide nie aufgehört, uns neu zu erfinden und weiterzuentwickeln. Das Miniatur Wunderland Hamburg ist in den vergangenen Jahren gewachsen – und wir sind lange noch nicht fertig damit. Noch Ende des Jahres planen wir die Eröffnung eines neuen Bereichs, mit dem Besucher:innen nach Südamerika reisen können. Und weitere Länder sind natürlich auch schon in Arbeit. Es bleibt also spannend und wir freuen uns auf alles, was kommt – vielleicht ja auch irgendwann ein #MiniView 2.0. Genug neues Material hätten wir!
Kommentar von Sven Tresp, Program Manager, Street View Special Collections, Google:
Mein Vater ist ein passionierter Modellbauer und ich bin daher mit dem Modellbau und den damit verbundenen Geruch von Kleber und den Geräuschen der Werkzeuge aufgewachsen. Als unser Marketing-Team auf mich zu kam und die Idee skizziert hat, war ich sofort Feuer und Flamme.
Für mich war und ist das MiWuLa ein absolutes Highlight meiner Arbeit im Street View-Team. Ich erinnere mich gerne an das erste Meeting in Hamburg zurück, wo wir uns gegenüber saßen und die Idee besprochen haben. Wir haben sehr schnell gemerkt, dass hier Kreative am Tisch saßen. Die Stimmung und Energie im Raum war magisch (vielleicht lag es auch am Kleber in der Luft :))
Nur die harte Arbeit des gesamten Teams und der starke Wille dieses Projekt umzusetzen hat es letztendlich ermöglicht. Es macht auch deutlich, dass ein altes Handwerk wie das Modellbauen und moderne Technologie vereinbar sind und einen Mehrwert schaffen können.
Wir befinden uns in einer sehr ungewöhnlichen Zeit, wo COVID unser Leben stark beeinflusst. Gerade jetzt sehen wir einen starken Trend, dass unsere Nutzer:innen besonders häufig auf virtuellen Touren im Netz unterwegs sind. Da freut es mich umso mehr, dass die Zusammenarbeit mit dem Hamburger Miniatur Wunderland und Ubilabs noch heute positive Emotionen erzeugt.
Ich lese im Beitrag von Frederik und Gerrit, dass sie Interesse an einem MiniView 2.0 haben – vielleicht sollten wir uns mal wieder an einen (virtuellen) Tisch setzen… Ich würde mich freuen.